Investing.com - Die Ölpreise haben am Montag ihre anfängliche Schwäche abgeschüttelt, nachdem die Opec sagte, dass die übervollen Lagerbestände weltweit nahezu abgebaut sind, was zum Teil den laufenden, von der Opec initiierten Einschränkungen der Fördermenge und der stark ansteigenden Nachfrage zu verdanken ist.
Die Opec sagte in ihrem heute erschienenen Monatsreport, dass die Ölvorräte in den Industrieländern im März auf 9 Mio Fass über ihrem Fünfjahresdurchschnitt gefallen sind, während sie im Januar 2017 noch 340 Mio über diesem gelegen hatten.
"Der Ölmarkt wurde im April von erneuten politischen Problemen, enger werdenden Lagerbeständen und einer robusten globalen Nachfrage getragen." schrieb die Opec in ihrem Bericht.
Außer den freiwilligen Einschnitten der Opec wurden die Kurse durch einen Einbruch der venezolanischen Ölproduktion als Folge einer Wirtschaftskrise und dem Ausstieg der Vereinigten Staaten aus einem Nuklearabkommen mit dem Opec-Mitglied Iran gestützt.
Die Opec signalisierte, sie bereit einzuspringen, sollten "geopolitische Entwicklungen" das Angebot treffen.
Die Futures auf Brent, dem globalen Benchmark, verteuerten sich bis 14:50 MEZ um 31 US-Cent oder 0,4% auf 77,44 USD, nachdem sie zuvor auf bis zu 76,56 USD gefallen waren.
Auch die WTI-Rohölfutures im New Yorker Handel legten um 10 US-Cent auf 70,81 USD das Fass zu, nachdem sie zuvor auf ein Tagestief von 70,28 USD gefallen waren.
Öl befand sich anfänglich auf dem Rückzug, da die beschleunigte Erschließung neuer Vorkommen in den USA die Stimmung eintrübte.
US-Ölfirmen haben in der Woche zum 11. Mai 10 weitere Bohrplattformen in Betrieb genommen, was deren Gesamtzahl auf 844 bringt, berichtete General Electrics (NYSE:GE) Energiedienstleistungstochter Baker Hughes in ihrem genau verfolgten Bericht am Freitag.
Es handelt sich um die sechste Woche in Folge, in der die Anzahl der Bohrplattformen gestiegen ist, was auch die Sorgen über die wachsende Förderung in den USA zunehmen ließ.
Der schier unaufhaltsame Ausbau der Ölexploration in den Vereinigten Staaten gehört zu den wenigen Faktoren, der den Ölpreis in den letzten Wochen in einem in anderer Hinsicht positivem Umfeld zurückhielt.
WTI und Brent hatten letzte Woche mit 71,89 USD bzw. 87,00 USD pro Fass ihre höchsten Niveaus seit November 2014 erreicht, nachdem Trump einer internationalen Vereinbarung mit dem Iran den Rücken gekehrt hatte und erneut “das höchste Niveau von Wirtschaftssanktionen” gegen das Land verhängt hatte.
Einige Analysten haben gesagt, dass die Neuauflage der Sanktionen zu einer Verknappung des globalen Ölangebots führen könnte, da diese es schwieriger für den Iran machen, sein Öl zu exportieren.
Der Iran, der ein bedeutender Ölförderer im Nahen Osten und ein Mitglieder der Organisation Erdölexportierender Länder (Opec) ist, hat im Januar 2016 seine Rolle als großer Ölexporteur wieder aufgenommen, als die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben wurden im Gegenzug für Restriktionen gegen das Nuklearprogramm des Landes.