Investing.com - Am Ölmarkt hat es in der ersten Handelssitzung des neuen Jahres am Dienstag eine Rallye gegeben. Der Ölpreis stieg dabei auf sein höchstes Niveau seit Juli 2015 auf Hoffnungen hin, dass der Opec-Deal zur Einschränkung der Förderung, dessen Kürzungen am Sonntag in Kraft traten dabei helfen wird, den Markt in 2017 zu stabilisieren.
US-Rohöl zur Lieferung im Februar stieg an der New York Mercantile Exchange auf ein Sitzungshoch von 55,24 USD das Fass an und erreichte damit seinen höchsten Preis in 18 Monaten. Zuletzt wurde es um 10:25 MEZ mit einem Aufschlag von 1,20 USD oder 2,25% zu 54,93 USD gehandelt.
Ansonsten verteuerte sich Brent zur Lieferung im März an der ICE Futures Exchange in London um 1,25 USD oder 2,2% auf 58,08 USD das Fass, nachdem es zuvor auf ein Tageshoch von 58,38 USD gestiegen war, seinem höchsten Kurs seit Juli 2015.
Die Ölmärkte waren am Montag nach dem Neujahrsfeiertag geschlossen.
Der 1. Januar markiert das offizielle Inkrafttreten des Deals zwischen der Opec und Nicht-Opec-Ländern wie Russland vom November letzten Jahres, um die Ölförderung um fast 1,8 Millionen Fass am Tag zu senken.
Der Deal, sollte er denn umgesetzt werden, sollte das weltweite Ölangebot um etwa 2% reduzieren.
Einige Händler sind jedoch weiterhin skeptisch, ob die geplanten Einschnitte in die Produktion so substanziell ausfallen werden, wie es vom Markt derzeit erwartet wird.
Zur gleichen Zeit gibt es auch Sorgen am Markt über Produktionssteigerungen in Libyen und Nigeria, denen es im Rahmen des Opec-Deals erlaubt ist, ihre Produktion auszubauen.
Unterdessen bleiben die wachsenden Indizien für eine steigende Explorationstätigkeit in den USA im Fokus. Der Branchendienstleister Baker Hughes hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl nach der Öl suchenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 2 auf 525 gestiegen ist, ihre neunte wöchentliche Zunahme in Folge, und damit ein Niveau erreicht hat, wie es seit fast einem Jahr nicht mehr vorgekommen ist.
Einige Analysten haben gewarnt, dass die kürzliche Rallye sich selbst das Wasser abgraben könnte, da sie die US-Schieferölproduzenten ermutige, neue Reserven zu erschließen, was die globale Überversorgung verschärfen könnte.
Eine Reuters-Umfrage aus der vergangenen Woche sagte voraus, dass der Ölpreis bis Ende 2017 allmählich auf 60 USD steigen könnte. Weiteres Kurspotential wird von dem starken Dollar, einer wahrscheinlichen Erholung der US-Ölförderung und mögliche Schummeleien bei der Umsetzung des Opec-Deals gekappt.
Ansonsten haben sich an der Nymex die Benzinfutures zur Lieferung im Februar um 1,15% auf 1,692 USD die Gallone verteuert, während die Kosten von Heizöl für Februar um 0,9% auf 1,742 USD die Gallone anstiegen.
Demgegenüber sind die Erdgasfutures zur Lieferung im Februar um 27,4 US-Cent oder 7,4% auf 3,450 MBTU (Millionen British Thermal Units) eingebrochen, da Vorhersagen eines weniger kalten Wetters und geringerem Heizbedarf während der ersten beiden Januarwochen den Preis nach unten gezogen hat.