Investing.com - Die chinesische Zentralbank (PBoC) lockert ihre Geldpolitik weiter moderat. Am Dienstag senkte sie erstmals seit Februar 2016 den einjährigen Zins auf dem heimischen Interbankenmarkt. Die so genannte "Medium-Term Lending Facility" (MLF) wurde um 5 Basispunkte auf 3,25 Prozent reduziert, wie wie die People's Bank of China in Peking mitteilte. Die Zentralbank will damit eine weitere Verlangsamung des Wachstums verhindern.
Dieser Schritt könnte auch die Tür für eine Zinssenkung der "Loan Prime Rate" (LPR), die am 20. jeden Monats bekanntgegeben wird, öffnen. Der Referenzzinssatz wurde bereits im August und September gesenkt.
Wegen der schwächeren Nachfrage im In- und Ausland im Zuge des Handelsstreits mit den USA hat sich das Wachstum der chinesischen Wirtschaft im dritten Quartal auf nur noch 6,0 Prozent abgekühlt. Das war der niedrigste Wachstumsclip in fast dreißig Jahren. Peking selbst rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum zwischen 6,0 und 6,5 Prozent.
Die jüngsten Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften auf der ganzen Welt machen Hoffnung auf eine baldige Lösung: China sagte am Freitag, dass es nach den Gesprächen letzte Woche grundsätzlich einen Konsens mit den USA erzielt habe. Im vergangenen Monat erklärte US-Präsident Donald Trump, dass beide Seiten ein "sehr substanzielles Phase eins" Handelsabkommen erreicht haben, das voraussichtlich im November unterzeichnet werde.
Der chinesische Präsident Xi Jinping hat am Dienstag zu "Konsultation und Zusammenarbeit" bei der Beilegung internationaler Streitigkeiten aufgerufen.
Der US-Dollar/Chinesischer Yuan, der als Proxy für den Handelskrieg gilt, ist am Dienstag mit 7,0167 auf den niedrigsten Stand seit Anfang August gefallen.