Investing.com - Mehr Schönrederei aus China zu den Handelsbeziehungen, während Fed-Chef Jerome Powell das Glas für die Wirtschaft als "mehr als halb voll" ansieht (also erst mal keine weiteren Zinssenkungen). An anderer Stelle hält eBay die Flut von Fusionen und Übernahmen am Laufen und die Vereinten Nationen nehmen einige Länder ins Visier, weil sie ihre im Pariser Abkommen gemachten Zusagen nicht einhalten. Das müssen Sie am Dienstag, dem 25. November, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Chinas Handelserklärung
Das chinesische Handelsministerium fand neue schöne Worte zu dem Fortgang der Handelsgespräche und gab eine Erklärung heraus, dass China und die USA in einem Telefonat mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin "zu einem Konsens über eine saubere Lösung relevanter Probleme gelangt" seien. Es fügte an, dass beide Seiten vereinbart haben, in den verbleibenden Punkten für ein „Phase-Eins“-Handelsabkommen in Kontakt zu bleiben.
Die Erklärung enthielt jedoch keine weiteren Einzelheiten und die Märkte reagierten mit einem Achselzucken, nachdem sie bereits am Montag im Gefolge ebenso schwammiger Aussagen über das Engagement Chinas zur Eindämmung des Diebstahls von geistigem Eigentum gestiegen waren.
2. Liquidität füllt Powells Glas
Der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, gab am Montagabend in Providence, der Hauptstadt vom US-Bundesstaat Rhode Island, eine äußerst positive Einschätzung der Wirtschaftslage ab
“An diesem Punkt der langen Expansion sehe ich das Glas als mehr als halb voll an “, sagte Powell in seinen Kommentaren, was weitere Zinssenkungen auf absehbare Zeit so gut wie ausschließt.
Er betonte jedoch, dass die Fed weiterhin von Daten geleitet handelt und am Dienstag gibt es eine Menge davon. Die US-Handelsbilanz vom Oktober wird um 14:30 MEZ zusammen mit den Grohandelsbeständen veröffentlicht, während der S&P / Case-Shiller Hauspreisindex für September eine halbe Stunde später erscheint. Um 16:00 MEZ gibt es dann die Verkaufszahlen von Neubauwohnungen vom Oktober.
Ebenfalls um 16 Uhr veröffentlicht das Conference Board seine Umfrage zum Verbrauchervertrauen im November, während die Richmond Fed ihre monatliche Unternehmensumfrage herausbringt.
3. EBay hält Fusionsfieber am Leben
eBay (NASDAQ:EBAY)gab bekannt, StubHub für 4,05 Milliarden US-Dollar an Viagogo mit Sitz in der Schweiz zu verkaufen. Dieser Deal wird dazu beitragen, die aktivistischen Investoren Elliott Management und Starboard Capital, die seit Januar auf eine Fokussierung auf das Kerngeschäft drängen, ruhigzustellen.
Der Deal folgt einer Reihe von Aktivitäten am Montag, wie die Bestätigung des Aktiendeals von Charles Schwab (NYSE:SCHW) zur Übernahme von TD Ameritrade (NASDAQ:AMTD) und LVMHs (PA:LVMH) Kauf von Tiffany (NYSE:TIF) (NYSE:TIF) 16 Milliarden US-Dollar, während sich Novartis AG (SIX:NOVN) Medicines (NASDAQ:MDCO) für 9,7 Mrd. USD einverleibt hat.
Während Schwab die hohen Aktienkurse nutzt, um seine Aktien als Währung für den Ameritrade-Deal zu verwenden, finanzieren Novartis und LVMH ihre jeweiligen Übernahmen über Kredite.
4. Aktienmärkte schauen schon auf den Donnerstag
Die US-Aktienmärkte haben sich anscheinend bereits auf das Ferienwochenende eingestellt. Alle drei Hauptindizes werden voraussichtlich unverändert öffnen, unbeeindruckt von den jüngsten chinesischen Handelskommentaren.
Um 12:00 MEZ stand der Dow Futures um 2,5 Punkte oder weniger 0,1% tiefer, wie auch der S&P 500 Futures und der Nasdaq 100 Futures, ungerührt von der Bestätigung der Fusion von Charles Schwab und TD Ameritrade.
5. API-Ölvorräte; UNO rügt mangelhafte Einhaltung des Pariser Abkommens
Die Ölhändler können es sich jedoch noch nicht leisten, sich zu entspannen. Das American Petroleum Institute wird seine wöchentlichen Daten zu den Rohölvorräten um 22:30 MEZ herausgeben. Die Rohölpreise bewegen sich aufgrund einer Reihe optimistischer Kommentare zum Handel und Anzeichen einer Verlangsamung des Wachstums der US-Schieferölproduktion knapp unter ihrem Zweimonatshoch.
Ansonsten kam heute der Jahresbericht der Vereinten Nationen über den Klimawandel heraus, in dem erneut die Notwendigkeit dramatischerer Maßnahmen zur Reduzierung des Verbrauchs fossiler Brennstoffe unterstrichen wurde, was den Unterschied zwischen den im Rahmen des Pariser Abkommens eingegangenen Zusagen der Länder und ihrer tatsächlichen Politik deutliche machte.
"Wenn Regierungen ihre Politik nicht ändern, werden die Emissionen in die Höhe schnellen", sagte Fatih Birol, Direktor der Internationalen Energieagentur, bei einer Präsentation.