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Kwarteng verspricht mehr: Krise am britischen Anleihemarkt verschärft sich weiter

Veröffentlicht am 26.09.2022, 12:00
© Reuters.

Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Die Talfahrt des Pfund Sterling und der britischen Anleihemärkte hat sich am Montag noch weiter beschleunigt. Sorgen bereiten den Anlegern vor allem die umfassenden und nicht finanzierten Steuersenkungen der neuen britischen Regierung.

Bis zum Vormittag in London waren die Renditen britischer Staatsanleihen sprunghaft angestiegen, als die Märkte weitere Zinserhöhungen der Bank of England (BoE) in Reaktion auf einen Mini-Haushalt einpreisten, der von den meisten Experten als hochinflationär interpretiert wurde. Die Erwartung einer starken geldpolitischen Reaktion half dem Pfund, den Großteil seiner Verluste zur Eröffnung wieder wettzumachen, als es gegenüber dem Dollar auf ein neues Allzeittief fiel.

Der Finanzminister Kwasi Kwarteng sagte am Sonntag, dass die Regierung zusätzlich zu den am Freitag angekündigten Steuererleichterungen in Höhe von 161 Milliarden Pfund (173 Milliarden Dollar) noch weitere Maßnahmen ergreifen werde.

Analysten werteten die Maßnahmen als katastrophales Omen für den Kurswechsel der neuen Regierung, die den unter Boris Johnson eingeschlagenen Weg zu höheren Steuern und zum Abbau des Haushaltsdefizits umgekehrt hat.

"Die britische Regierung hat einen Wald voller magischer Geldbäume gepflanzt, und der Anleihemarkt hat sie alle mit der Kettensäge bearbeitet", sagte Paul Donovan, Chefvolkswirt bei UBS (SIX:UBSG) Global Wealth Management, in einem morgendlichen Briefing.

Die Maßnahmen haben am Montag im Frühhandel in Europa Schockwellen durch die Anleihemärkte weltweit geschickt und Befürchtungen geweckt, dass die Notlage des Inselstaates ein Zeichen dafür sein könnte, dass die Industrieländer die Konsequenzen des diesjährigen Energiepreisschocks nur schwer in den Griff bekommen werden. Die von Kwarteng am Freitag angekündigten Steuersenkungen fallen übrigens geringer aus als die geschätzten Kosten der Energiesubventionen für Unternehmen und Haushalte, die er im Laufe der letzten Woche angekündigt hat.

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Bis 11.35 Uhr MEZ stiegen die Renditen der zweijährigen und fünfjährigen Gilts um jeweils einen halben Prozentpunkt auf 4,49 % bzw. 4,56 %, während die Rendite der zehnjährigen Gilt um 34 Basispunkte auf 4,17% kletterte.

"Obwohl der Einbruch des Pfund Sterling die Schlagzeilen beherrscht, ist es der abrupte Anstieg der Kreditkosten, der wirklich von Bedeutung ist," sagte Donovan und argumentierte, dass diese Entwicklung die Behauptungen der so genannten "Modern Monetary Theory" widerlegt, die eine höhere Kreditaufnahme des Staates in dem Glauben fördert, dass der Staat über alle notwendigen Instrumente verfügt, um die daraus resultierende Inflation zu kontrollieren.

"Die Modern Monetary Theory ist von den Anleihemärkten in eine dunkle Ecke gedrängt und dort gründlich verprügelt worden", sagte Donovan.

Andere warnten, dass der Markt möglicherweise zu viel von der Bank of England erwarte, die letzte Woche erklärte, dass sie erst auf ihrer Sitzung im November wieder eine Anpassung ihrer Geldpolitik vornehmen werde. Gouverneur Andrew Bailey hatte eingeräumt, dass der Mini-Haushalt, der nach der Zinserhöhung der BoE um einen halben Prozentpunkt am Donnerstag bekannt gegeben wurde, die Aussichten für Wachstum und Inflation wesentlich verändern könnte.

"Wir glauben, dass die Märkte die Wahrscheinlichkeit überschätzen, dass Gouverneur Bailey diese Woche eine Dringlichkeitssitzung einberufen wird", so Samuel Tombs von Pantheon Macroeconomics in einer Kundenmitteilung. "Bailey wird sicher besorgt sein, dass eine durch die Bewegungen der Finanzmärkte ausgelöste Notfallanhebung einen wenig hilfreichen Präzedenzfall schaffen würde; Vorhersehbarkeit ist wertvoll."

Er fügte hinzu, dass die Zentralbank bereits unter politischem Druck stehe - Premierministerin Liz Truss hatte während ihrer Kampagne für die Führung der Konservativen Partei im Sommer die Beendigung ihrer Unabhängigkeit ins Gespräch gebracht - und dass sie die Regierung nicht mit einem Schritt verärgern wolle, der als offene Infragestellung ihrer Autorität interpretiert werden könnte.

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Folglich warnte Tombs, dass das Pfund in nächster Zeit aller Voraussicht nach weiter fallen wird.

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