KÖLN (dpa-AFX) - Mit dem vorgetäuschten Betrieb von zehn Corona-Teststationen in Köln und Langenfeld sollen drei Männer die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) im Jahr 2022 um rund 16 Millionen Euro betrogen haben. Am Freitag begann der Prozess vor dem Kölner Landgericht. Ein 32- und ein 33-Jähriger sind wegen schweren Betrugs angeklagt, ein 35-Jähriger wegen Beihilfe.
Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden jüngeren Angeklagten spätestens im Juni 2021 den Entschluss gefasst haben, von der "unbürokratischen Abrechnung" sogenannter Bürgertests durch die KVNO betrügerisch zu profitieren. Hierzu sollen sie online Abrechnungskonten für nicht existente Testzentren bei der KVNO auf die Personalien echter italienischer Staatsangehöriger eingerichtet haben. Dann sollen sie nicht durchgeführte Tests abgerechnet haben. Dabei sollen sie die Registrierungsnummern tatsächlich vorhandener Teststellen anderer Betreiber genutzt haben.
Der 35-Jährige soll seine Mitangeklagten unterstützt haben, indem er unter anderem Briefkästen für die angeblichen Testzentren eingerichtet habe.
Für den Prozess sind weitere 17 Verhandlungstage vorgesehen. Ende Oktober soll ein Urteil fallen.