Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚨 Volatile Märkte? Keine Sorge! Wir haben die Perlen für Ihr Portfolio!
Jetzt Aktien finden

ROUNDUP 2: 'Es reicht halt nicht' - Industrie unzufrieden mit der Ampel

Veröffentlicht am 22.04.2024, 15:14
© Reuters.

(Neu: Details)

HANNOVER (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie sieht den Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr und fordert deutliche Reformen. Was die Bundesregierung bisher getan habe, sei aller Ehren wert - "aber es reicht halt nicht", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, am Montag zum Auftakt der Hannover Messe. So lasse sich der Rückgang der Industrieproduktion, der seit Jahren zu beobachten sei, nicht stoppen.

"Wir brauchen wettbewerbsfähige und langfristig planbare Energiepreise", forderte Russwurm von der Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP. Zudem müssten die Unternehmenssteuern gesenkt werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz hatte am Vorabend erklärt, die Großhandelspreise für Gas und Strom lägen mittlerweile auf dem Vorkrisenniveau oder sogar darunter. Das gelte ganz besonders für energieintensive Unternehmen. Und auch der Abstand zu den Energiepreisen in den USA und anderen energiereichen Ländern liege inzwischen wieder auf einem Niveau, mit dem die Unternehmen "seit Jahren und Jahrzehnten umgehen müssen", sagte der SPD-Politiker.

Industrie rechnet mit weiterem Rückgang

Nach Ansicht der Industrie reichen die vom Bund eingeleiteten Reformen wie das Wachstumsförderungsgesetz und beim Bürokratieabbau jedoch bei Weitem nicht aus. In diesem Jahr werde die deutsche Industrieproduktion erneut zurückgehen, so der BDI, im Vergleich zu 2023 schätzungsweise um 1,5 Prozent. "Trotz moderater Erholungsaussichten dürfen wir uns nichts vormachen: Insgesamt zeigen die Produktionszahlen schon seit Jahren einen besorgniserregenden Abwärtstrend", sagte Russwurm.

Zu der Frage, warum Scholz ein so ganz anders Bild zeichnete als er, sagte Russwurm: "Der Kanzler beschreibt Input-Maßnahmen der Bundesregierung. Aber wir als Unternehmen sind es gewohnt, zu schauen, was dabei rauskommt."

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Auch der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Karl Haeusgen, forderte mehr Tempo. "Neue Investitionsvorhaben finden aktuell vor allem im Ausland statt, etwa in den USA. Das wird, wenn wir dem nichts entgegensetzen, zu einer anhaltenden Schwächung unserer Wirtschaft führen", warnte Haeusgen.

KI und Wasserstoff sollen Produktion klimafreundlicher machen

Die Hannover Messe ist mit rund 4000 Ausstellern aus 60 Ländern und zuletzt rund 130 000 Besuchern eine weltweit führende Industrieschau. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die Umstellung auf eine klimaschonendere Produktion. Die Hoffnungen ruhen dabei insbesondere auf Künstlicher Intelligenz (KI) und Wasserstoff als Energieträger. Zu sehen sind etwa Brennstoffzellen zur Umwandlung von Wasserstoff in Strom und Kabelummantelungen auf der Basis von Mais statt Plastik.

Kanzler Scholz sagte bei einem Rundgang, KI sei heute selbst in kleinsten Produkten schon zu finden. Das helfe auch, weniger Ressourcen zu verbrauchen. "Viele der Dinge, die wir heute gesehen haben, wären bei einer Einführung vor fünf Jahren noch Science Fiction gewesen", ergänzte der Ministerpräsident des Messe-Partnerlandes Norwegen, Jonas Gahr Støre.

Doch auch von den Ausstellern gab es Forderungen an den Kanzler. So betonte der Sensorhersteller Pepperl und Fuchs, es brauche Augenmaß bei der Regulierung von KI, wenn es um nicht personenbezogene Daten gehe. Der Energie-Systemanbieter GP Joule warb dafür, die Elektrolyse zur Herstellung von Wasserstoff auch in Deutschland anzusiedeln. Anderenfalls werde die Energiewende hierzulande auf jeden Fall teurer. Als Abnehmer für grünen Wasserstoff steht unter anderem der Stahlkonzern Salzgitter (ETR:SZGG) bereit, der bis 2033 seine Produktion komplett umstellen will.

Ein Roboter hört nicht auf den Kanzler

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Am Stand von Siemens (ETR:SIEGn) erlebte der Kanzler zudem, dass das Zusammenspiel von Mensch und KI manchmal noch ruckelt. Als er einen Roboter-Greifarm per Sprachsteuerung beschleunigen sollte, sagte Scholz: "Können wir das Tempo schneller machen? Schneller. Noch schneller." Doch es tat sich zunächst - nichts. Erst nach einigen Wiederholungen wurde der Befehl umgesetzt.

Siemens-Vorstand Cedrik Neike nahm es mit Humor. "Es ist wie in der Politik. Es dauert etwas länger, bis es klappt, aber wenn es klappt, klappt es richtig", sagte Neike.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.