Sichern Sie sich 40% Rabatt
💰 Blicke in die Portfolios der Top-Investoren und Milliardäre! Mit unserem 13F-Tool easy peasy!Insider werden

ROUNDUP 3: Vorerst kein Gas durch Nord Stream 1 - Regierung: Versorgung sicher

Veröffentlicht am 02.09.2022, 20:48
Aktualisiert 02.09.2022, 21:00
SIEGn
-
NG
-
GAZP
-
TWTR
-
ENR1n
-

(neu: Angaben zur Ausspeicherung)

MOSKAU (dpa-AFX) - Durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 wird von diesem Samstag an anders als angekündigt weiter kein Gas fließen. Das teilte der Staatskonzern Gazprom (MCX:GAZP) am Freitagabend bei Telegram mit. Grund sei ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja. Bis zur Beseitigung bleibe der Gasdurchfluss gestoppt. Es war damit gerechnet worden, dass nach Abschluss der angekündigten dreitägigen Wartungsarbeiten ab Samstagmorgen wieder Gas durch die Leitung fließt.

Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums erklärte am Freitagabend, die Meldungen von Gazprom habe man zur Kenntnis genommen. "Wir kommentieren diese in der Sache nicht, aber die Unzuverlässigkeit Russlands haben wir in den vergangenen Wochen bereits gesehen und entsprechend haben wir unsere Maßnahmen zur Stärkung der Unabhängigkeit von russischen Energieimporten unbeirrt und konsequent fortgesetzt. Dadurch sind wir jetzt wesentlich besser gerüstet als noch vor einigen Monaten."

Die Lage auf dem Gasmarkt sei angespannt, die Versorgungssicherheit aber gewährleistet, sagte die Sprecherin. Die Gasspeicher seien außerdem zu 84,3 Prozent gefüllt. "Das Oktober-Speicherziel von 85 Prozent dürfte daher schon in den ersten Septembertagen erreicht sein." Auch bei der Versorgung über andere Lieferwege als russische Pipelines und neue Anlandekapazitäten für Flüssiggas komme man gut voran.

Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, betonte die Bedeutung der deutschen Vorsorgemaßnahmen. "Angesichts der russischen Entscheidung, vorerst kein Gas über Nord Stream 1 fließen zu lassen, gewinnen die LNG-Terminals, die relevanten Speicherstände und signifikante Einsparnotwendigkeiten an Bedeutung", twitterte Müller am Freitagabend. "Gut, dass Deutschland inzwischen besser vorbereitet ist, jetzt kommt es aber auf jede/n an", schrieb Müller weiter.

Das weitaus meiste Erdgas erhält Deutschland inzwischen aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Am Donnerstag flossen nach Angaben der Bundesnetzagentur rund 2900 Gigawattstunden Erdgas aus diesen Ländern nach Deutschland. Zum Vergleich: Am Montag, dem letzten Tag vor der angekündigten Lieferreduktion, transportierte Nord Stream 1 rund 348 Gigawattstunden russisches Erdgas. Die eingespeicherte Menge betrug zuletzt immer ein Mehrfaches dieser Liefermenge aus Russland. So wurden etwa am Mittwoch 965 Gigawattstunden Erdgas in Deutschland eingespeichert, gleichzeitig wurden den Speichern 354 Gigawattstunden entnommen. Unterm Strich blieben also 611 Gigawattstunden in den Speichern.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Gazprom zufolge ist das Leck in der Kompressorstation bei den gemeinsam mit Experten von Siemens Energy (ETR:ENR1n) erledigten Wartungsarbeiten festgestellt worden. Das ausgetretene Öl sei an mehreren Stellen gefunden worden. Es sei nicht möglich, den sicheren Betrieb der letzten dort noch verbliebenen Gasturbine zu garantieren. Schon in der Vergangenheit sei es zu solchen Ölaustritten gekommen, hieß es.

Ein Brief über die Beanstandungen am Aggregat Trent 60 mit der Nummer 24 und über die notwendigen Reparaturen sei an den Chef von Siemens (ETR:SIEGn) Energy, Christian Bruch, gegangen, teilte Gazprom weiter mit. Siemens Energy bestätigte die Gazprom-Mitteilung am Freitagabend auf Anfrage zunächst nicht.

Die EU-Kommission reagierte derweil empört auf die Gazprom-Mitteilung: "Die Ankündigung von Gazprom von heute Nachmittag, Nord Stream 1 erneut unter falschen Vorwänden stillzulegen, ist ein weiterer Beleg seiner Unzuverlässigkeit als Lieferant", schrieb ein Sprecher der EU-Kommission am Freitagabend auf Twitter (NYSE:TWTR). Es sei auch ein Beweis für den Zynismus Russlands, da es vorziehe, Gas zu verbrennen, statt Verträge zu erfüllen.

Zuvor waren erste Gaslieferungen für Samstagmorgen angekündigt worden. Das ging aus vorläufigen Daten der Webseite der Nord Stream AG hervor. Der Umfang der angekündigten Lieferungen entsprach dabei zunächst dem Niveau vor der Unterbrechung, also etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge und damit täglich 33 Millionen Kubikmeter Erdgas. Am späten Freitagnachmittag zeigten die vorläufigen Daten dann aber nur noch eine kaum nennenswerte Menge an. Seit Mittwochmorgen floss kein Gas durch die zuletzt wichtigste Leitung für russisches Gas nach Deutschland. Grund waren laut Gazprom Wartungsarbeiten.

Der russische Energieriese Gazprom sei nicht schuld daran, dass die Zuverlässigkeit der Leitung durch die Ostsee gefährdet sei, hatte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge am Mittag gesagt. Es gebe keine technischen Reserven. "Es läuft nur eine Turbine", sagte er auf die Frage eines Journalisten nach möglichen weiteren Unterbrechungen.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

Jahrelang funktionierte alles und jetzt ein Ausfall nach dem anderen und es sind die russen an allem schuld? Wieso läuft nur eine turbine? Wieso wird nordstream2 nicht eröffnet? Wir können sowieso nicht ohne Gas auskommen also wen machen wir was vor? Wir zahlen dafür einfach doppelt so viel und der eine oder andere wird es am Geldbeutel stärker spüren, vielen dank das man uns für so d…. hält
weil Regierung hier gegen das Volk Arbeitet
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.