Von Scott Kanowsky
Investing.com - Der Dollar verlor am Donnerstag leicht an Boden. Viele Anleger mussten die erwartete Zinserhöhung der Fed um 75 Basispunkte verdauen. Außerdem stand Kommentare über mögliche weitere Zinserhöhungen im Anlegerfokus.
Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, verlor bis 9:40 Uhr MEZ 0,31 % und notierte auf 106,12. Damit lag der Index nur knapp über seinem niedrigsten Stand seit dem 5. Juli.
Das renditesensitive Währungspaar (USD/JPY) verlor 0,86 % und wurde auf 135,38 Yen gehandelt. Dem ging ein starker Rückgang der Rendite bei den 2-jährigen US-Staatsanleihen voraus. Zuvor erreichte das Währungspaar die Marke von 135,105 Yen. So tief war das Paar zuletzt am 6. Juli gestanden.
Die Entwicklung folgt auf die Anhebung der Zinssätze seitens der Fed gestern. Diese hatte den zweiten Monat in Folge den Leitzins um dreiviertel Prozent erhöht. Die Händler haben sich dabei insbesondere auf Äußerungen des Fed-Präsidenten Jerome Powell konzentriert. Dieser machte Andeutung zum Umfang der nächsten Zinserhöhung. Darin sprach er davon, dass die Zentralbank das Tempo der Zinserhöhungen bald verlangsamen könnte.
„Bis zur nächsten FOMC-Sitzung am 21. September sind noch fast zwei Monate Zeit. Ein Zeitraum, der zwei Beschäftigungsberichte, zwei Inflationsberichte und das Jackson-Hole-Symposium der Fed umfasst. In dieser Zeit könnte viel passieren, daher ist es nicht überraschend, dass die Fed in ihrer Zinsaussicht etwas vage ist“, schrieben Analysten der ING (AS:INGA) in einer Mitteilung.
Auch die neusten Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt für das 2. Quartal, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden, berücksichtigen die Anleger. Eine negative Lesart würde der technischen Definition einer Rezession entsprechen, obwohl die USA sich dazu entscheiden, ein solches Ereignis anders zu definieren.
Unterdessen ist der Euro gegenüber dem Dollar um 0,04 % auf 1,0206 USD gestiegen. Heute werden auch die neusten Inflationsdaten aus Deutschland veröffentlicht. Händler werden nach Anzeichen dafür suchen, dass der Preisdruck in Europas größter Volkswirtschaft – und der breiteren Eurozone – allmählich nachlässt.
Das britische Pfund konnte gegenüber dem Dollar ebenfalls zulegen und wurde 0,16 % höher auf 1,2170 USD gehandelt.
Und auch bei den Kryptowährung gab es gute Nachrichten. So stieg der Bitcoin um 8,62 % auf 23.117,2 USD.