Investing.com - Der russische Rubel fiel am Mittwoch gegenüber dem Dollar und dem Euro auf ein Allzeittief. Anhaltende Spannungen in der Ukraine, eine marktübergreifende Risikoscheu gegenüber Russland und sinkende Ölpreise drücken die Währung nach unten.
USD/RUB stieg vom Schlusswert 42,44 am Dienstag um 0,78 Prozent auf 42,77. Im Laufe des vergangenen Monats konnte der Dollar gegenüber dem Rubel um 8 Prozent zulegen.
Spannungen zwischen Ukraine und Russland halten nach wie vor an. Am Montag verkündete Moskau, dass sie das Ergebnis der von den Separatisten im Osten der Ukraine an diesem Wochenende abgehaltenen Wahl anerkennen werde.
Die neue pro-westiliche Regierung des Landes ließ verlauten, dass die Wahl das fragile Friedensabkommen zwischen den beiden Ländern gefährden würde. Seit dem 5. September gilt Waffenruhe, doch die Situation bleibt geladen.
Als Strafe für die angebliche Unterstützung der Separatisten verabschiedeten USA und EU Sanktionen gegen Russland. Diese führten inzwischen zu einer Abwertung des Rubels, einem Anstieg der Inflation und schnitten für russische Unternehmen den Zugang zu globalen Finanzmärkten fast vollständig ab.
Gleichzeitig wurde die Wirtschaft des Landes auch von sinkenden Ölpreisen getroffen. Russland ist der zweitgrößte Ölexporteur weltweit und die Hälfte der Staatseinnahmen werden durch Steuern auf Energieausfuhren bestritten.
Am Freitag warnten russische Minister, dass die Wirtschaft und der Staatshaushalt weiteren Schaden nehmen könnten, sollten die Sanktionen und der Ölpreisabstieg weiter andauern.
Rating-Agentour Standard & Poor’s beließ ihre Bewertung für Russland am Freitag unverändert bei BBB, fügte jedoch hinzu, dass sie "als Folge der Bereitstellung von Devisenliquidität durch die Zentralbank zur Unterstützung der Wirtschaft einen Rückgang der verwendbaren Devisenreserven von acht Monaten in 2014 auf vier Monate bis 2017 " erwarte.
EUR/RUB stieg von 54,04 am späten Dienstag um 0,81 Prozent auf 54,48.