Investing.com - Der russische Rubel hat am Dienstag gegenüber Euro und US-Dollar an Wert verloren und damit den Aufwärtstrend der vorangegangenen Handelssitzung wieder umgedreht, nachdem die Zentralbank des Landes mitgeteilt hatte, sie habe den Kurs der Währung freigegeben.
Der USD/RUB Kurs ist um 1,61% auf 49,91 angestiegen, nachdem er am Montag auf bis zu 44,95 gefallen war.
Am Montag hatte die russische Notenbank erklärt, sie hätte den Kurskorridor des Rubel aufgegeben und den Wechselkurs freigegeben. Die Bank fügte hinzu, dass sie im Devisenmarkt immer dann eingreifen werde, wenn eine Gefahr für die finanzielle Stabilität zu befürchten sei.
Die Bank kündigte zudem ihr Vorhaben an, die heimische Liquidität des Rubels einzuschränken, um russische Investoren davon abzuhalten, auf einen Wertverfall des Rubels zu wetten.
Der Rubel hatte zusätzliche Unterstützung durch Bemerkungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewonnen, dass die jüngste Talfahrt der Währung auf "Spekulationen" zurückzuführen sei.
Im Anschluss an die Bekanntmachung hatte der Rubel gegenüber dem Dollar und dem Euro ein Kursfeuerwerk hingelegt. Der USD/RUB Kurs entfernte sich daraufhin weiter von dem Allzeithoch vom letzten Donnerstag von 48,61 und der EUR/RUB Kurs verließ sein Rekordhoch von 60,27 vom selben Tag.
Der Euro hat am Dienstag um 1,11% auf 57,85 zugelegt.
Der Rubel hat in diesem Jahr unter schwerem Verkaufsdruck gestanden, da die anhaltenden Spannungen in der Ostukraine, sowie eine weitverbreitete Risikoaversion gegenüber Russland und der fallende Preis von Öl, der wichtigste Exportartikel des Landes, die Währung belastet haben.
Die Sanktionen gegen Russland, welche von den USA und der Europäischen Union auferlegt wurden, wegen der angeblichen Rolle Russlands als Unterstützer der Separatisten in der Ostukraine haben den Rubel geschwächt, einen Inflationsschub bewirkt und russische Unternehmen nahezu vollständig von den internationalen Finanzmärkten ausgeschlossen.
Die russische Zentralbank hat am Montag außerdem ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr zurückgenommen und gewarnt, dass sie davon ausgehe, dass die Sanktionen bis 2017 aufrechterhalten werden. Trotz allem erwartet sie jedoch, dass die Wirtschaft auch im Falle eines weiteren Rückgangs der Ölpreise eine tiefe Rezession vermeiden kann.