(neu: Schlusskurse)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die ungebrochene Konsolidierungswelle in der Halbleiterindustrie hat die Aktien von Infineon (XETRA:IFXGn) am Mittwoch angetrieben. Die Anteile an dem Chiphersteller stiegen im Dax (DAX) um 1,95 Prozent auf 11,25 Euro und kletterten damit auf den höchsten Stand seit Juli. Der deutsche Leitindex ging mit einem Plus von 0,89 Prozent aus dem Handel.
Händler verwiesen auf die anhaltende Übernahmeaktivität, die für Fantasie in dem Sektor sorge: In den USA will Lam Research in einem mehr als 10 Milliarden US-Dollar schweren Geschäft KLA-Tencor kaufen.
AUCH ARM-GESCHÄFTSZAHLEN HELFEN
"Die neue Megafusion lässt auch Infineon steigen", sagte Frank Schneider von Alpha Wertpapierhandel. Die Konsolidierungswelle im Halbleitersektor halte an. Analyst Markus Huber vom Investmenthaus Peregrine & Black verwies zudem auf gute Geschäftszahlen von ARM Holdings (L:ARM), dem maßgeblichen Entwickler von Chiparchitekturen für Smartphones und Tablet-Computer. Arm-Aktien gewannen 8,2 Prozent.
Trotz eines nicht unbedingt leichten Marktumfeldes mit sinkenden Mobiltelefonverkaufszahlen und schleppenden Autoverkäufen sei die Branche offenbar gut positioniert, bewertete Huber die Nachrichten. Infineon liefert einen guten Teil seiner Chips an die Autoindustrie.
Wenn sich die chinesische Wirtschaft im kommenden Jahr erwartungsgemäß erhole und das Wachstum der Eurozone dank niedriger Zinsen sowie dem schwachen Eurokurs anziehe, sehe die Zukunft für diese Unternehmen sehr gut aus, sagte Huber. Hinzu kämen ordentliche Wachstumserwartungen für die USA.
ANLEGER WERDEN RISIKOFREUDIGER
Als weiteren Unterstützungsfaktor für den Infineon-Kurs nannte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner die überdurchschnittliche Schwankungsfreude der Aktien selbst. Anleger setzten in einem steigenden Markt auf Papiere, die besonders stark hinzugewinnen würden. Technologiewerte würden in einem solchen Umfeld traditionell bevorzugt.