Investing.com - Der Dax dürfte wegen der erfreulichen Entwicklung im Handelsstreit zwischen den USA und China seine Gewinnserie fortsetzen.
Der deutsche Leitindex wird gut zehn Minuten vor Handelsbeginn in Frankfurt mehr als 30 Punkte im Plus bei 12.328 Zähler gehandelt. Gestern schloss der Dax mit einem Kursaufschlag von 0,35 Prozent auf 12.268 Zählern.
Trotz der hohen Kursgewinne in den vergangenen Tagen, besteht eine gute Chance darauf, „dass der Trend noch einige Zeit anhält“, sagt Christoph Geyer, CFTe bei der Commerzbank (DE:CBKG), in einer Notiz. "Ein Erreichen der Widerstandslinie bei ca. 12.400 Punkten sollte in den kommenden Tagen daher möglich sein. Auch ein Ausbruch über diese Linie ist nicht ganz ausgeschlossen."
Im Fokus bleibe der "steile Trend", so der Chartexperte. "Sollte dieser gebrochen werden, dürfte schnell der Bereich um 12.000 Punkte wieder erreicht werden."
Für den Euro Stoxx 50-Future geht es um 0,23 Prozent nach oben. Der französische CAC 40-Future wird 0,19 Prozent höher gehandelt, der spanische IBEX 35-Future gewinnt 0,36 Prozent.
Hu Xijin, Chefredakteur der chinesischen Zeitung "Global Times", sagte in einem Tweet, dass China umfangreiche Maßnahmen ergreifen werde, um die negativen Auswirkungen des Handelskrieges auf die Wirtschaft auszugleichen. "Von den Maßnahmen werden einige Unternehmen aus China und den USA gleichermaßen profitieren.“
Die Kurznachrichten des Journalisten gelten an den Finanzmärkten als Orientierungshilfe für die nächsten Schritte Chinas im Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften auf der ganzen Welt.
Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt machte gestern auch die Meldung, wonach Trump seinen Nationalen Sicherheitsberater John Bolton überraschend entlassen habe. Bolton gilt als Hardliner gegen China. Die Entlassung des Falken ist ein deutlicher Hinweis, dass Präsident Trump einen gemächlicheren Ton gegenüber China anschlagen dürfte.
Unterdessen hat der Internationale Währungsfonds am Dienstag gesagt, dass Deutschland nicht erst auf einen wirtschaftlichen Schock warten sollte, bevor es eine expansivere Fiskalpolitik betreibt. Europas größte Volkswirtschaft sollte die strukturellen Herausforderungen jetzt angehen, so der IWF. Gestern hatte Finanzminister Olaf Scholz gesagt, dass man im Falle einer Wirtschaftskrise in Deutschland und Europa "mit vielen, vielen Milliarden gegenhalten" werde. Man werde aber an einem ausgeglichenen Haushalt festhalten, betonte er beim Auftakt der Haushaltsdebatte im Bundestag am Dienstag.
Auch Kanzlerin Angela Merkel hat Forderungen zur Aufgabe der schwarzen Null im Bundeshaushalt eine klare Absage erteilt. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters. "Ich darf Ihnen versichern: Am Ziel des ausgeglichenen Haushalts - beim Bundeshaushalt - halten wir fest", sagte Merkel am Dienstag in Berlin beim Steuerzahlerbund.
Vor der wegweisenden EZB-Sitzung am Donnerstag stehen heute keine relevanten Datenpunkte aus Europa auf der Agenda. Jenseits des Atlantiks werden die Erzeugerpreise veröffentlicht, die für etwas Kursbewegung an den Märkten sorgen könnten.
von Robert Zach