NEW YORK (dpa-AFX) - Abwarten heißt zum Handelsstart am Mittwoch weiterhin die Devise an der Wall Street. Auch die aktuellen Arbeitsmarktdaten des privaten Dienstleisters ADP lockten die Anleger im Vorfeld des offiziellen Berichts am Freitag nicht hinter dem Ofen hervor. Das Handelshaus IG taxierte den Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn knapp mit 0,16 Prozent im Minus bei 18 424 Punkten.
Nach einem wechselhaften Verlauf mit schwachem Start, erreichten Rekordhöhen zur Monatsmitte und anschließenden Rücksetzern deutet es sich somit an, dass sich der US-amerikanische Leitindex im August per Saldo kaum von der Stelle bewegt hat. Die aktuelle Indikation von IG entspricht bis auf wenige Punkte dem letzten Juli-Kurs.
Die jüngsten Daten des Dienstleisters ADP lieferten den Anlegern vorbörslich keine ausreichenden Indizien, um vor den Beschäftigungszahlen am Freitag neue Risiken einzugehen. Die Schaffung von 177 000 neuen Stellen in der Privatwirtschaft lag etwas über den Marktschätzungen, aber unter dem nach oben revidierten Vormonatswert von 194 000. Den Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) zufolge zeichnet sich damit immerhin ein solides Stellenplus ab. Sie erwarten, dass die Zinserwartungen tendenziell davon unterstützt werden dürften.
Die ohnehin sehr marktrelevanten Zahlen stehen am Freitag besonders stark im Rampenlicht, weil sich die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Leitzinserhöhung im laufenden Jahr zwar erhöht hat, das tatsächliche Eintreten aber umstritten ist. Die Währungshüter der Fed hatten eine Fortsetzung der Zinswende jüngst mit ihren Aussagen befeuert, dies aber an eine gute Konjunkturentwicklung geknüpft.
Bei den Einzelwerten reagierten Aktien von EMC (NYSE:EMC) vorbörslich mit plus 0,1 Prozent nur geringfügig darauf, dass der PC-Hersteller Dell bei der langwierigen Übernahme des Speichersystem-Spezialisten eine letzte Hürde genommen hat. Auch in China wurde der 67 Milliarden US-Dollar schwere Kauf mittlerweile von den Wettbewerbshütern durchgewunken.
Apple (NASDAQ:AAPL) entwickelten sich angesichts der Nachwehen einer 13 Milliarden Euro schweren Steuernachforderung vorbörslich stabil. Nach der Entscheidung der EU-Kommission vom Vortag will der Smartphone-Hersteller zunächst keine Korrekturen in der Bilanz vornehmen. Stattdessen sollen Gelder dafür auf einem Treuhandkonto geparkt werden. In einem Brief an die Investoren zeigte sich der Konzern zuversichtlich, dass die Nachforderung vor Gericht gekippt wird.
Größere Kursbewegungen blieben deshalb vor Börsenstart der zweiten Börsenreihe vorbehalten. Interactive Intelligence Group (NASDAQ:ININ) zogen um fast 6 Prozent an, weil Genesys Telecommunications das Softwareunternehmen übernehmen will. Papiere von Frontline büßten dagegen mehr als 7 Prozent ein, nachdem der Nettogewinn der auf Öltransporte spezialisierten Reederei im zweiten Quartal unerwartet stark gefallen war.