NEW YORK (dpa-AFX) - Die seit Mitte Februar andauernde Rally der US-Börsen zeigt Ermüdungserscheinungen. Zur Wochenmitte dürfte der wichtigste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) kaum verändert starten. Der Broker IG taxierte ihn rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsauftakt am Mittwoch 0,01 Prozent höher auf 18 055 Punkte.
Bereits am Dienstag hatte der Dow nur noch ein kleines Plus bis Handelsschluss retten können, nachdem er zu Wochenbeginn erstmals wieder seit Juli 2015 über 18 000 Punkten geschlossen hatte.
Die Ölpreise schwächelten erneut, da der Streik der Ölarbeiter in Kuwait beendet wurde. Konjunkturdaten zum Immobiliensektor und der Ölbericht des Energieministeriums stehen erst im Handelsverlauf an. Im Zuge der Berichtssaison vorgelegte neue Quartalszahlen großer US-amerikanischer Konzerne wie Intel, Yahoo oder Coca-Cola fielen gemischt aus: Einige überzeugten, andere enttäuschten.
So büßten die Aktien von Intel (NASDAQ:INTC) (FSE:INL) vor dem Handelsstart rund 2 Prozent ein. Der weltgrößte Chiphersteller hatte am Vorabend mit seinem Umsatz im ersten Quartal und auch der Prognose für die Erlöse im angelaufenen zweiten Jahresviertel enttäuscht. Um sich schneller aus der Abhängigkeit vom schrumpfenden PC-Geschäft zu lösen, will Intel nun bis Mitte 2017 rund 12 000 Stellen streichen. Elf Prozent der Belegschaft sind betroffen.
Die Quartalsbilanz von Yahoo (NASDAQ:YHOO) (FSE:YHO) bot zwar auch keinen Grund zum Jubel, doch stand eher das Thema Übernahme im Fokus. Am Tag vor dem Ausweis des Geschäftsberichts war die Frist für erste Gebote für das Yahoo-Kerngeschäft abgelaufen. Als aussichtsreichster Anwärter gilt der Telekommunikations-Konzern Verizon (NYSE:VZ). Mit Blick auf die Zahlen meldete der Internetkonzern einen Verlust sowie einen deutlichen Umsatzrückgang im ersten Quartal. Die Aktie legte vorbörslich um etwas mehr als 1 Prozent zu.
Der Speicherspezialist EMC (NYSE:EMC) (FSE:EMP), der kurz vor der Übernahme durch den Computer-Hersteller Dell (NAS:DELL) (FSE:DLCA) steht, schnitt im abgelaufenen Jahresviertel ebenfalls schwächer als erwartet ab. Die Aktie gewann vorbörslich etwas mehr als 2 Prozent.
Die Aktien von Coca-Cola (NYSE:KO) (FSE:CCC3) büßten vor dem Handelsstart etwas mehr als 1,5 Prozent ein. Zwar fiel das Quartalsergebnis des Getränkeherstellers besser als erwartet aus, allerdings ist die Aktie zuletzt sehr stark gelaufen und hatte am 11. April bei 47,13 US-Dollar ein Rekordhoch erreicht.