NEW YORK (dpa-AFX) - Der Nachhall schwacher amerikanischer Wachstumsdaten dürfte die Wall Street am Donnerstag weiter bremsen. Allerdings sorgten gute aktuelle Daten vom Arbeitsmarkt für etwas Entspannung.
Eine dreiviertel Stunde vor dem Börsenstart verlor der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) 0,14 Prozent. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100
Das nur minimale Wachstum hat laut Marktanalyst Jasper Lawler von CMC Markets die Wahrnehmung, wonach die weltgrößte Volkswirtschaft sich von der weltweit lahmenden Dynamik abkoppeln kann, ernsthaft erschüttert. Diese Entwicklung berge zwar die Hoffnung auf eine erst spätere Straffung der amerikanischen Geldpolitik. Doch diese Einschätzung gäben die jüngsten Aussagen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nicht her, meint der Experte.
Die Währungshüter hatten sich am Mittwochabend ihre geldpolitischen Optionen weiter offen gehalten: Sie gaben am Ende ihrer zweitägigen Sitzung keinen Hinweis auf den Zeitpunkt für die erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise. Auch von der japanischen Notenbank kamen keine freundlichen Signale für den Aktienmarkt: Entgegen der von Anlegern erhofften weiteren Lockerung bestätigten die Währungshüter lediglich ihre bisherige Geldpolitik. Dagegen deuten die auf ein 15-Jahrestief gesunkenen, wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf einen guten Arbeitsmarktbericht am morgigen Freitag hin.
Aus dem US-Technologiesektor kamen durchwachsene Nachrichten. Die Apple-Titel (NASDAQ:AAPL) (ETR:APC) verloren vorbörslich knapp ein halbes Prozent, nachdem das "Wall Street Journal " (WSJ) über Produktionsprobleme bei einem wichtigen Bauteil der neuen Computeruhr berichtet hatte. Zudem warnte der iPhone-Hersteller vor einer möglichen Milliarden-Steuernachzahlung in Irland. Für die in New York gelisteten Papiere von Baidu (NASDAQ:BIDU) ging es sogar um mehr als 3 Prozent bergab. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber übertraf zwar im ersten Quartal die Gewinnerwartungen, enttäuschte aber beim Umsatz.
Der israelische Generikahersteller Teva Pharmaceutical (NAS:TEVA) (ETR:TEV) blieb ergebnisseitig etwas unter den Erwartungen, hob aber den Ausblick an. Die Aktien gewannen mehr als ein Prozent. Die Zahlen werfen nach Ansicht eines Experten allerdings die Frage auf, wie dringend das Unternehmen einen Zukauf braucht, um zu wachsen. Teva stößt mit seinem Versuch, den US-Pharmakonzern Mylan (NYS:MYL) (FSE:FQX) zu schlucken, bisher auf heftigen Widerstand der Amerikaner.
Ansonsten fielen die Aktien von Potash (NYSE:POT) mit vorbörslichen Verlusten von über zweieinhalb Prozent auf. Der weltgrößte Düngemittelproduzent blieb im ersten Quartal trotz einer Gewinnsteigerung hinter den Analystenerwartungen zurück, während der Umsatz sank. Zudem schraubte der K+S-Konkurrent (XETRA:SDFGn) wegen höherer Steuerlasten seine Gewinnprognose für das laufende Jahr gesenkt.
Dagegen bescherten gute Zahlen ExxonMobil (NYSE:XOM) (ETR:XONA) schon vor Handelsbeginn Kursgewinne von mehr als 1 Prozent. Der Ölkonzern erlitt zum Jahresauftakt zwar einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang - die Gewinnerwartungen übertraf er dennoch deutlich.