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Auf dem Weg in die Krise: Warum die US-Wirtschaft eine Rezession braucht

Veröffentlicht am 25.04.2023, 09:28
© Reuters.
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Investing.com - Die Vorstellung einer Rezession mag für manche Investoren abschreckend klingen, doch aus Sicht anderer könnte sie genau das sein, was die US-Wirtschaft jetzt braucht. Denn ein Abschwung könnte nicht nur einige ihrer aktuellen Probleme lösen, sondern auch neue Chancen für Investoren bieten. Das behaupten zumindest die Experten von DataTrek Research.

Nicholas Colas, Mitgründer von DataTrek Research, sagte, dass ein wirtschaftlicher Abschwung dazu beitragen könnte, drei Probleme zu lösen, die das Wachstum derzeit belasten: sinkende Produktivität, hohe Inflation und eine aggressive US-Notenbank Fed, die die Zinssätze immer weiter erhöht.

"Jede Rezession seit 1960 hat bei allen drei Themen zu einer schnellen Trendwende geführt", schrieb Colas in seinem täglichen Marktbericht am Donnerstag. "Eine Rezession ist wohl oder übel eine 'Chance, kein Nachteil'."

Experten an der Wall Street prognostizieren unisono, dass sich eine Rezession noch in diesem Jahr ankündigt. Mehrere Faktoren wie der aggressivste Straffungszyklus der Fed seit den 1980er Jahren, der darauf abzielt, die nach wie vor hohe Inflation einzufangen, und eine erwartete Kreditklemme aufgrund der Bankenturbulenzen im März tragen dazu bei. Die US-Notenbank selbst geht von einer milden Rezession aus.

Der Index der Frühindikatoren ist im März um 1,2 % gesunken, teilte das Conference Board (CB) am Donnerstag mit. Das war mehr als der von Ökonomen erwartete Rückgang von 0,7 % und markierte den größten Einbruch in einem einzelnen Monat seit April 2020. Der LEI signalisiert schon seit Monaten eine Rezession, deren Wahrscheinlichkeit sich mit den jüngsten Daten nur noch weiter erhöht hat. Die Wirtschaftsexperten des Conference Board erwarten eine Rezession für Mitte 2023.

Laut den Ökonomen von Wells Fargo (NYSE:WFC) Securities suggeriert der LEI-Index, dass die Einschläge immer näher kommen und die Risiken nicht ohne Wirkung für die USA bleiben.

Der LEI ist einer von vielen Indikatoren, die eine von Ökonomen lange vorhergesagte Rezession signalisieren. Die vom Wall Street Journal in der vergangenen Woche befragten Wirtschaftsexperten taxierten die Wahrscheinlichkeit einer Rezession, die im dritten Quartal des Jahres beginnen könnte, auf über 60 %.

Trotz des unheilvollen wirtschaftlichen Gegenwinds halten sich die Märkte bislang recht wacker. Der S&P 500 ist im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 6 % gestiegen und der VIX, der die Volatilität an der Wall Street misst, hat erst kürzlich seinen niedrigsten Stand seit Ende 2021 erreicht. Sollte es zu einem Konjunkturabschwung kommen, setzen die Märkte darauf, dass dieser kurz ausfällt und danach eine solide Erholung folgt.

Taucht man noch etwas tiefer in die Materie ein, so meint Colas, dass die Erfahrungen mit Rezessionen eher für einen positiven Marktverlauf sprächen.

Zum einen steigt in Rezessionen in der Regel die Arbeitsproduktivität, da Unternehmen Stellen abbauen und sich auf die Effizienz konzentrieren, was die Produktion und die Gewinne steigert.

Arbeitsproduktivität
Quelle: Fed St. Louis/DataTrek

Nach Rezessionen ist es durchschnittlich zu einem Anstieg der Arbeitsproduktivität um durchschnittlich 5,4 % gekommen, wie Colas feststellte. In normalen Phasen sei sie dagegen "nur" um durchschnittlich 2,0 % gestiegen. "Das liegt daran, dass Unternehmen in Abschwungphasen weniger produktive Arbeitnehmer entlassen, ohne genau zu wissen, wann die Wirtschaft wieder anzieht, und dass der Rest des Teams deren Ausfall so gut wie möglich kompensieren muss."

Weiter heißt es: "Aktien erreichen ihren Tiefpunkt, bevor die US-Wirtschaft in einer Rezession ihren Tiefpunkt erreicht, einfach weil die Märkte diese Dynamik verstehen", schrieb Colas.

"Die Ertragskraft der Unternehmen ist am Ende einer Rezession immer höher als zu Beginn, weil die Unternehmen ihre Kostenseite reduziert haben. Dies wiederum ermöglicht nach einem Abschwung überraschend hohe Gewinne, auch wenn es eine Weile dauert, bis neue Höchststände beim Nettoeinkommen erreicht werden. Angesichts der bemerkenswert schlechten Entwicklung der Arbeitsproduktivität im letzten Jahr könnte die Bewältigung dieses Problems in der kommenden Rezession zu einem sehr starken Gewinnwachstum führen, lange bevor der Abschwung abgeschlossen ist."

Zweitens senkt die Fed die Zinsen in der Regel als Reaktion auf eine Rezession.

Fed Funds
Quelle: Fed St. Louis/DataTrek

Aktuell herrscht Uneinigkeit zwischen den Märkten und den Notenbankern bezüglich der Zinsentwicklung im laufenden Jahr. Während beide Parteien mit einer letzten Zinserhöhung im Mai rechnen, gehen die Händler davon aus, dass die Fed als Reaktion auf einen Konjunkturabschwung bis zum Jahresende die Leitzinsen senken wird. Die US-Notenbank hingegen betont immer wieder die Notwendigkeit einer straffen Geldpolitik zur Eindämmung der Teuerung.

"Die Märkte kennen diese Geschichte, weshalb sie davon ausgehen, dass eine bevorstehende Rezession die Fed letztlich dazu bringt, den nächsten Lockerungszyklus einzuleiten", meinte Colas. "Wichtiger ist in gewisser Hinsicht, dass die Federal Reserve das ebenfalls weiß."

Und schließlich würde eine Rezession die Nachfrage dämpfen und damit das heikelste aller wirtschaftlichen Probleme lösen, nämlich die Inflation, die immer noch weit über dem 2%-Ziel der Fed liegt.

"Es gibt andere Wege, diese Ziele zu erreichen, doch keiner wird so schnell funktionieren wie ein wirtschaftlicher Abschwung. Und deshalb sieht der Markt eine Rezession als Chance und nicht als Nachteil", resümierte Colas.

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