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Alibaba-Aktie: Großaktionär zieht Reißleine – sollten Investoren dem Beispiel folgen?

Veröffentlicht am 07.04.2019, 09:46
Aktualisiert 07.04.2019, 10:06
© Reuters.
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Für die Investoren des chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba (NYSE:BABA) (WKN: A117ME) lief es in den vergangenen Wochen eigentlich recht rund. Notierte das Papier beispielsweise zum Beginn des Jahres noch auf einem Kursniveau von 120,82 Euro, finden wir es gegenwärtig bei 163,95 Euro wieder. Das entspricht für den Moment einem Anstieg von 35 % innerhalb der vergangenen rund drei Monate.

Doch wie es nun scheint, werden der chinesische E-Commerce-Akteur und ein bisheriger Großinvestor künftig getrennte Wege gehen. Lass uns diese aktuelle Meldung daher im Folgenden etwas näher inspizieren und überlegen, ob auch Foolishe Investoren diesem prominenten Beispiel eines Investors besser folgen sollten.

Der Großinvestor heißt … Wie gegenwärtig berichtet wird, plant Altaba (Vorsicht, der Name könnte im Zusammenhang mit Alibaba durchaus für Verwirrung sorgen!) nun, seine Anteile an Alibaba abzustoßen. Hierbei handelt es sich um die übrig gebliebene Investmentfirma, die nach der Fusion von Yahoo (NASDAQ:AABA) und Verizon ausgegliedert worden ist und entsprechend nun eigenständig agiert.

Altbaba gehörte gegenwärtig zu den größeren Anteilseignern des chinesischen E-Commerce-Giganten. Die Beteiligungsgesellschaft hält momentan nämlich einen Anteil von rund 11 Prozent an Alibaba, der nun privat und über den Offenmarkt abgestoßen werden soll. Das Unternehmen möchte für seine Anteile rund 40 Mrd. US-Dollar einnehmen. Ein Vorhaben, das in Anbetracht einer derzeitigen Marktkapitalisierung von ca. 411 Mrd. Euro durchaus realistisch sein dürfte.

Über die Gründe scheint sich Altaba allerdings leider bedeckt zu halten. Daher müssen wir im Folgenden eigenständige Überlegungen anstellen, weshalb sich die Beteiligungsgesellschaft nun von seiner größeren Beteiligung zu trennen scheint. Sowie aus diesen eigenen Überlegungen folgern, ob auch für alle Foolishen langfristigen Investoren akuter Bedarf zum Handeln besteht.

Das könnten mögliche Gründe sein Wie wir mit Blick auf die derzeitige Marktkapitalisierung festhalten können, könnte durchaus die bisherige Größe ein plausibler Grund für die Verkaufspläne von Altaba sein. Angesichts der derzeitigen Marktkapitalisierung von, wie gesagt, 411 Mrd. US-Dollar gehört Alibaba definitiv nicht mehr zu den kleineren und agileren Unternehmen. Möglicherweise zweifeln die Analysten von Altaba daher an den weiteren Aussichten, denn größere Aktien neigen grundsätzlich häufig dazu, etwas langsamer und schwermütiger zu werden.

Zudem könnten auch Veränderungen im Management ausschlaggebend für einen solchen Sinneswandel sein. Wie Alibaba, oder besser, Jack Ma erst im vergangenen Jahr verkündete, wird er das Unternehmen künftig auch als Aufsichtsratsvorsitzender nicht mehr begleiten.

Bereits im Jahre 2013 war der wichtige Innovator des Unternehmens als CEO des E-Commerce-Giganten zurückgetreten, dürfte in seiner neuen Funktion allerdings zumindest noch die strategische Ausrichtung des Konzerns überwacht haben. Allerdings wird Ma auch diesen Posten künftig an den Nagel hängen, um sich anderen Projekten abseits des E-Commerce-Akteurs zu widmen. Auch das könnte daher durchaus ein Aspekt sein, der vielen Investoren und vielleicht auch Altaba momentan etwas Magenschmerzen bereitet.

Es existieren nach wie vor auch größere Chancen Doch trotz dieses größeren, prominenten Abgangs sowie der prinzipiell nachvollziehbaren Gründe für den möglicherweise daraus resultierenden Verkauf existieren natürlich auch nach wie vor noch reichlich Chancen für Alibaba. Chancen, die man als langfristig orientierter Investor definitiv nicht unterschätzen sollte.

Denn trotz der bislang erreichten großen Marktkapitalisierung ist das Unternehmen noch immer im Begriff, stark zu wachsen. So konnte Alibaba beispielsweise allein im vierten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres 2018 rasante Wachstumsraten in Höhe von 40 % bei den Umsätzen präsentieren. Besonders chancenreich scheint zudem die Cloud-Sparte zu sein, die es sogar auf eine Steigerung im Jahresvergleich von über 80 % brachte. Definitiv ein ambitioniertes Wachstum für einen so großen Konzern.

Zudem sollten Investoren ebenfalls bedenken, dass speziell der chinesische E-Commerce-Bereich in den kommenden Jahren noch vor reichlich weiterem Wachstum stehen dürfte. So sollen sich die Gesamtumsätze in diesem Segment im Reich der Mitte zwischen den Jahren 2018 und 2021 von 1,4 Billionen US-Dollar auf über 2,6 Billionen US-Dollar noch einmal fast verdoppeln, was definitiv eine interessante Ausgangslage für die kommenden Jahre ist. Und dafür sorgen könnte, dass Alibaba noch einige Jahre eines rasanten Wachstums bevorstehen könnten.

Dem Beispiel folgen, ja oder nein? Unterm Strich sollten wir daher an dieser Stelle festhalten, dass es natürlich immer ein beeindruckender Schritt ist, wenn ein Großinvestor bei einer Aktie die Reißleine zieht. Und als Investor sollte man sich natürlich stets fragen, was ein solcher Rückzug für Gründe haben könnte, und überlegen, ob man diese prinzipiell ebenfalls teilt.

Speziell bei Alibaba scheint es jedoch auch weiterhin spannende Faktoren zu geben und ein Ende der Wachstumsstory muss daher in den kommenden Jahren noch nicht in Sicht sein. Investoren sollten daher besser sehr gründlich überlegen, ob sie dem Beispiel von Altaba wirklich folgen möchten.

Vincent besitzt Aktien von Alibaba. The Motley Fool empfiehlt Altaba Inc und Verizon Communications (NYSE:VZ).

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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