London/Mailand (Reuters) - Der Anschlag von London und zunehmende Spannungen in der Golfregion haben am Montag für Zurückhaltung an Europas Aktienmärkten gesorgt.
Dazu trug ferner die Aussicht auf einen ungewissen Ausgang der britischen Parlamentswahl am Donnerstag bei. Das Brexit-Votum habe gelehrt, Umfragen keinen Glauben zu schenken und keine aggressiven Positionen vor Abstimmungen in Großbritannien einzugehen, sagte Währungsstratege Masashi Murata von der Privatbank Brown Brothers Harriman. Die Märkte in Deutschland blieben am Pfingstmontag geschlossen.
In London notierte das Börsenbarometer FTSE 100 0,3 Prozent im Minus. Im Blick standen die Aktien von Fluggesellschaften. Sie zählten nach dem Attentat vom Samstagabend, bei dem sieben Menschen getötet wurden und das die Extremistenmiliz IS für sich reklamierte, zu den Verlierern. Der Kurs des British-Airways-Mutterkonzerns IAG sank um 1,6 Prozent, der von Easyjet (LON:EZJ) um 2,2 Prozent.
Der paneuropäische Index EuroStoxx50 gab 0,4 Prozent nach. In Tokio hatte zuvor der 225 Werte umfassende Nikkei-Index praktisch unverändert bei rund 20.171 Punkten geschlossen.
Das britische Pfund erholte sich von Kursverlusten im Zuge des Anschlags und lag leicht im Plus. Der Euro fiel um 0,3 Prozent auf 1,1244 Dollar.
Unter Druck standen Bankenwerte. Größter Verlierer waren hier Banco Popular (MC:POP), die 13 Prozent einbrachen. Anleger sorgen sich, dass das spanische Geldhaus keinen Käufer findet oder nicht ausreichend frisches Kapital aufnehmen kann und abgewickelt werden muss.
Am Rohstoffmarkt drehten die Ölpreise wieder ins Minus. Zunächst hatten sie zugelegt. Hintergrund war die Nachricht, dass Saudi-Arabien und andere arabische Staaten wegen des Vorwurfs der Terror-Unterstützung ihre diplomatischen Beziehungen zu Katar abbrechen.