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Börse Frankfurt-News: Keine Zeichen der Entspannung - Aktien fallen

Veröffentlicht am 07.03.2022, 15:06
Aktualisiert 07.03.2022, 15:15
© Reuters.

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Die unberechenbar gewordenen Konsequenzen des Krieges in der Ukraine, die weiter steigende Inflation, die Sorge vor Energieknappheit und galoppierende Rohstoffpreise belasten die Aktienmärkte erneut. Weitere Eskalationen und Sanktionen sind denkbar.

7. März 2022. Frankfurt (Börse Frankfurt). Ohne Signale für ein Ende des Krieges in der Ukraine bleiben die Aktienmärkte unter Druck. Denn der Krieg schlägt nach Einschätzung von Kapitalmarkt-Experten erheblich auf die Rohstoffpreise durch und schüre Konjunktur-Ängste. So erreichte Öl der Nordsee-Sorte Brent auf Grund möglicher Importstopps russischen Öls zum Wochenauftakt das Niveau von 2008. Der DAX wird vorbörslich deutlich unter 13.000 Punkten gehandelt.

Die Lage an den Finanzmärkten bleibt angespannt, was aufgrund der fortgesetzten Kämpfe in der Ukraine und weiterer Drohgebärden des Putin-Regimes nicht verwundert. Solange es keine Entspannungssignale gibt, bleibt es beim Risk-off-Modus, auch wenn es zwischendurch immer wieder zu Korrekturen bzw. Erholungen kommt", beschreiben Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Helaba am Montagmorgen die Lage.

"Hoffnungen, dass die ersten negativen Auswirkungen der harten Sanktionen auf die russische Wirtschaft - u.a. Einbruch des Rubels, Kollaps der Staatsanleihen, Schließung der Aktienmärkte - zu einem ersten leichten Einlenken Putins führen könnten, wurden zuletzt herbe zerstört. Eine anhaltend ungebremste und unerbittliche Invasion Russlands dürfte die Bewertung der Aktienmärkte kurzfristig weiter drücken", fasst Chris-Oliver Schickentanz, Chefstratege der Commerzbank (DE:CBKG), die angespannte Lage zusammen.

Auch Markus Reinwand, Aktienstratege der Helaba, sieht den Ausverkauf bei Aktien und die hohe Volatilität von 40 Prozent noch nicht vor einem Stopp: "Gemessen am Ausmaß der mit dem Krieg gegen die Ukraine verbundenen geostrategischen und wirtschaftspolitischen Konsequenzen scheint die Verunsicherung an den Aktienmärkten aber noch zu gering zu sein. Hieraus ergeben sich kurzfristig weitere Abwärtsrisiken."

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Lage könnte sich verschärfen

"Die Befürchtungen sind groß, dass Energieknappheit und eine galoppierende, kaufkraftfressende Inflation ­­- zuletzt 5,8 Prozent in der Eurozone ­- die Erholung der Weltkonjunktur beenden könnte", stellt Robert Halver, Stratege der Baader Bank, fest. "Die Sanktionen kommen als Bumerang zurück", urteilt er. Nach seiner Einschätzung würden sich aber, sobald die negativen Nachrichten abebbten, sich etwa ein Waffenstillstand abzeichne, die Anleger an die Aktienmärkte zurück tasten. "An diesem Punkt sind wir aber noch nicht", fasst Halver zusammen - im Gegenteil: "Ein nicht auszuschließendes Ende der russischen Gaslieferungen könnte die Lage weiter verschärfen. Auch zeige der Brand im größten europäischen Atomkraftwerk in der Ukraine, dass der Krieg unberechenbare Konsequenzen haben kann."

Kurzfristig sei die Gefahr einer Stagflation gegeben. Der Inflation könne die Europäische Zentralbank EZB nur mit nachfragebremsenden Zinserhöhungen entgegenwirke. Doch dieses Szenario sieht Halver nicht als realistisch an: "Da die realwirtschaftlichen Folgeschäden aber gewaltig wären, wird sie von restriktiver Zinspolitik absehen."

Wirtschaft sollte sich im Jahresverlauf erholen

Die Helaba geht aber davon aus, dass die Wirtschaft nicht in eine Rezession rutscht und sich im Laufe des Jahres erholt. "Vor diesem Hintergrund haben wir die DAX-Prognose für das laufende und die kommenden beiden Quartale reduziert", kommentiert Reinwand. Sie betrage 13.000, 15.000 und 15.500 Punkte. "An unserer im Vergleich zum Konsens konservativen Jahresendprognose von 16.000 Punkten halten wir fest."

Am Montag steht der DAX bei 12.500 Punkten rund 4,5 Prozent im Minus. Zum Wochenschluss war er auf 13.095 Zähler gefallen. Die asiatischen Börsen reagieren auf die Lage ebenfalls mit Abschlägen: In Tokyo verliert der Nikkei 225 zuletzt 2,9 Prozent, der CSI 300 in Shanghai 3,3 Prozent und der Hang Seng 3,4 Prozent.

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USA und Schwellenländer statt Europas Aktien

Die Wahrscheinlichkeit, dass die russische Invasion den konjunkturellen Aufschwung in Europa abbremse, habe nach Einschätzung von Schickentanz zugenommen. Die Commerzbank reduziere daher das Gewicht europäischer Aktien in ihrer Anlagestrategie temporär zugunsten der USA und der Schwellenländer: "Dabei sehen wir bei letzteren vor allem Asien und Lateinamerika als präferiert an. In beiden Regionen sind die direkten und indirekten Negativfolgen geringer - auch weil die Abhängigkeit von russischen Energierohstoffen Kohle, Gas, Öl deutlich geringer ausfällt als in Westeuropa."

Nach Einschätzung von Halver geben Anleger defensiven Titeln eindeutig den Vorzug, was vor allem zu Lasten zyklischer Aktien aus Europa gehe, weil deren Rohstoff- und Energiesicherheit in Frage gestellt werde. "Aufgrund der geografischen Distanz zur Ukraine und eines höheren Anteils von konjunktur- und kriegsunabhängigeren High-Tech-Aktien sind US-Titel deutlich weniger betroffen. Vor allem richtet sich dort aber der Anlegerfokus auf Rohstoffaktien als Absicherung gegen steigende Grundstoffpreise."

Positive Konjunkturdaten und Dividenden-Anhebungen zu erwarten

Allerdings könnten die Anleger*innen in der kommenden Woche auch einige positive Nachrichten erwarten. So rechnet die Commerzbank mit gestiegenen Auftragseingängen der Industrie (Montag) und mit anziehender Industrieproduktion (Dienstag), weil sich vor allem die Automobil-Produktion erholt habe. Unternehmensseitig dürften am Mittwoch Brenntag (DE:BNRGn), die Deutsche Post (DE:DPWGn), adidas und Continental (DE:CONG) Dividenden-Erhöhungen verkünden. Bislang haben 23 der 40 DAX-Unternehmen steigende Aktionärsbeteiligungen in Aussicht gestellt: Die Dividendensumme der DAX-Werte sollte um 45 Prozent auf den Rekordwert von 49 Milliarden Euro steigen nach 34 Milliarden Euro im Vorjahr.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine der Woche

Montag, 7. März 2022

8:00 Uhr. Deutschland: Auftragseingänge Januar.

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Die Auftragseingänge dürften nach Einschätzung der Commerzbank im Januar um 1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sein.

Dienstag, 8. März 2022

8:00 Uhr. Deutschland: Industrieproduktion Januar.

Nach dem Rückgang im Vormonat erwartet die Commerzbank plus 1,5 Prozent.

16:00 Uhr. USA: Verbrauchervertrauen Conference Board Februar. Nach 113,8 sind nun 110 Punkte Konsens.

Mittwoch, 9. März 2022

11:00 Uhr. Eurozone: Verbraucherpreise, endgültig. Die Commerzbank prognostiziert einen 5,2-prozentigen Anstieg nach zuletzt 5,1.

Donnerstag, 10. März 2022

13:45 Uhr: Eurozone: EZB-Sitzung.

Die DekaBank geht davon aus, dass die EZB an der grundsätzlichen Absicht einer schrittweisen Normalisierung ihrer Geldpolitik festhalten wird. Konkrete Entscheidungen insbesondere zum Wertpapierkaufprogramm APP erwarten sie noch nicht.

14:30 Uhr: USA. Verbraucherpreise Februar.

Im Konsens erwarten die Experten, dass die Verbraucherpreise in den USA im Februar um weitere 0,8 Prozent gestiegen sind und damit stärker als im Januar mit plus 0,6 Prozent.

Nach Einschätzung der DekaBank würden die von ihr erwarteten Preisanstiege ohne den Krieg in der Ukraine sogar eine Zinserhöhung der FED um 50 Basispunkte im März rechtfertigen. Daher sei nicht auszuschließen, dass die FED beim übernächsten Zinsentscheid im Mai solch einen großen Schritt vornimmt.

14:30 Uhr: USA. Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung.

Nach 215.000 Anträgen in der Vorwoche dürften nun mit 225.000 mehr Menschen Arbeitslosenunterstützung beantragt haben, prognostiziert die Helaba.

Freitag, 11. März 2022

16:00 Uhr: USA. Verbrauchervertrauen März Universität Michigan.

Die Helaba erwartet, dass der - vorläufige - Wert von 62,8 auf 60,0 gesunken ist.

von: Antje Erhard. 7. März 2022, © Deutsche Börse (DE:DB1Gn) AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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