LAS VEGAS (dpa-AFX) - Amazon (2:AMZN) kann sich über einen Deal mit dem Auto-Riesen Stellantis (6:STLA) einen prominenteren Platz in Millionen künftiger Fahrzeuge sichern. Der Konzern mit Marken wie Peugeot (PA:PEUP), Chrysler, Fiat und Opel (NYSE:GM) will unter anderem Amazons Sprachassistentin Alexa in sein neues digitales Cockpit einbetten, wie die Unternehmen am Mittwoch zur Technik-Messe CES in Las Vegas mitteilten.
Für den weltgrößten Online-Händler ist es ein Erfolg im Wettlauf unter anderem mit Google (2:GOOG) um den Platz im Auto. Der Internet-Konzern versucht ebenfalls, unter anderem mit der Alexa-Konkurrenz Google Assistant, seine Nutzer auch im Auto zu erreichen. Amazon sichert sich mit dem Deal aber auch Geschäft für seine Clouddienst-Sparte AWS, auf die Stellantis-Fahrzeuge zurückgreifen sollen.
Der Autokonzern hatte sich für die Entwicklung seines digitalen Cockpits bereits Unterstützung vom chinesischen Auftragsfertiger Foxconn geholt, der vor allem als Hersteller von Apple-Geräten (2:AAPL) bekannt ist. Die Kooperation mit Amazon soll auf dieser Partnerschaft aufbauen.
In einer weiteren Vereinbarung wird Amazon der erste Abnehmer von Stellantis' Elektro-Lieferwagen des Modells Ram ProMaster, die 2023 auf den Markt kommen sollen. Amazon wolle jedes Jahr "Tausende" der Fahrzeuge in den USA auf die Straße bringen, hieß es. Der Online-Händler setzte bisher für die Elektrifizierung seiner Flotte vor allem auf das US-Start-up Rivian (2:RIVN). Amazon kündigte an, über die Jahre rund 100 000 strombetriebener Rivian-Lieferwagen zu kaufen und stieg auch mit rund 20 Prozent bei der Firma ein.
Der Deal mit Amazon zeigt auch, wie viele Allianzen gerade zwischen Autoherstellern und Tech-Unternehmen geschmiedet werden, ohne Rücksicht auf mögliche Rivalitäten. So arbeitet Stellantis bereits mit der Google-Schwesterfirma Waymo bei der Robotaxi-Entwicklung zusammen, während Amazon mit der Übernahme des Start-ups Zoox einen eigenen Entwickler von Technik zum autonomen Fahren im Haus hat.