ROUNDUP 2: Atomsteuer gekippt - Bund droht Milliarden-Rückzahlung
KARLSRUHE - Die Atomkonzerne dürfen darauf hoffen, vom Bund insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro gezahlter Steuern auf Brennelemente zurückzubekommen. Das Bundesverfassungsgericht erklärte die von 2011 bis 2016 kassierte Steuer am Mittwoch für unvereinbar mit dem Grundgesetz und das Gesetz rückwirkend für nichtig. Damit ist ein Zustand hergestellt, als ob es die Steuer niemals gegeben hätte. Die Begründung: Der Bund habe gar nicht die Gesetzgebungskompetenz für den Erlass einer solchen Abgabe gehabt. Die Aussicht auf Erstattung der Milliarden-Summen beflügelte die Aktien von Eon (4:EONGn) und RWE (4:RWEG).
ROUNDUP/Notverkauf in Spanien: Santander übernimmt kriselnde Banco Popular (MC:POP)
FRANKFURT/MADRID - Rettung in letzter Minute: Die spanische Großbank Santander (11:SAN) hat den kriselnden Konkurrenten Banco Popular Español für den symbolischen Preis von einem Euro übernommen. Das teilte die Banco Santander am Mittwoch mit. Europas Bankenaufseher hatten zuvor die Notbremse gezogen. Nach ihrer Einschätzung stand die Banco Popular kurz vor dem Zusammenbruch. Die Europäische Zentralbank (EZB) als Bankenaufsicht für die bedeutendsten Institute des Euroraums erklärte am Mittwoch, sie habe die Banco Popular als "nicht überlebensfähig" eingestuft.
ROUNDUP: Bayer versilbert weitere Anteile an Kunststofftochter Covestro
LEVERKUSEN - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer (4:BAYGN) hat seine Beteiligung an der Kunststofftochter Covestro (4:1COV) wie geplant weiter gesenkt. Der Konzern verkaufte 17,25 Millionen Covestro-Aktien zu je 62,25 Euro an institutionelle Investoren, wodurch sein Anteil von 53,3 Prozent auf 44,8 Prozent sank, wie Bayer am Mittwoch mitteilte. Damit strich der Dax (DAX)-Konzern brutto gut eine Milliarde Euro ein. Durch die Einlage von Aktien in den Pensionsfonds werde sich der Anteil um weitere 4 Prozentpunkte verringern, hieß es.
Daimler weiter mit viel Schwung bei Mercedes-Benz-Autoverkäufen
STUTTGART - Der Autobauer Daimler (4:DAIGn) hat den Schwung bei seinen weltweiten Autoverkäufen auch in den Mai mitnehmen können. Im vergangenen Monat setzten die Schwaben mit 205 942 Fahrzeugen weltweit 12,3 Prozent mehr Autos ab als im Vorjahresmonat, wie das im Dax (DAX) notierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Taktgeber war erneut das rasant wachsende China-Geschäft mit einem Plus von 32,2 Prozent. Auch in Deutschland konnte Daimler mit 17,4 Prozent Zuwachs deutlich mehr Autos verkaufen. Das habe insbesondere auch am guten Lauf bei der neuen E-Klasse gelegen, sagte Daimler-Vertriebschefin Britta Seeger.
ROUNDUP: Übernahmen beflügeln Steinhoff
AMSTERDAM - Die Einkaufstour des Möbel- und Einzelhändlers Steinhoff (22:SNHJ) zahlt sich aus. Im ersten Geschäftshalbjahr legte die Poco-Mutter dank Übernahmen einen kräftigen Umsatzsprung hin und konnte dabei auch ihren Gewinn klar steigern. Konzernchef Markus Jooste zeigte sich laut Mitteilung vom Mittwoch für den weiteren Jahresverlauf zuversichtlich, dass die bisherige Dynamik anhalte und "sich die Gruppe im Rahmen der Erwartungen entwickeln wird".
VW-Beteiligung Navistar mit weiteren Verlusten - Zuversicht für zweites Halbjahr
LISLE - Der US-amerikanische Lastwagenbauer Navistar (1:NAV) hat auch im zweiten Quartal weiter Verluste eingefahren. Weil die Beteiligung des deutschen VW (4:VOWG_p)-Konzerns nun bestimmte auf Lager stehende Gebraucht-Lkw stärker ins Ausland exportieren will, verbuchte Navistar im zweiten Geschäftsquartal eine Sonderbelastung von rund 60 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch in Lisle im US-Bundesstaat Illinois mitteilte. Unter dem Strich häufte sich daher ein Verlust von 80 Millionen Dollar an, nachdem im Vorjahreszeitraum ein kleiner Gewinn von 4 Millionen Dollar erzielt wurde.
VW-Muttergesellschaft Porsche-Holding investiert kräftig in Softwareanbieter
STUTTGART - Die Porsche-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE (4:PSHG_p) investiert mehr als 300 Millionen Euro in den Kauf des Karlsruher Softwareanbieters PTV. Dafür erhält die beim VW-Konzern maßgeblich tonangebende Holding rund 97 Prozent der Anteile an dem Unternehmen, wie die Porsche SE am Mittwoch mitteilte. Die PTV Planung Transport Verkehr AG sei ein führender Anbieter von Software für Transportlogistik sowie für Verkehrsplanung und Verkehrsmanagement, hieß es von Porsche. Kartellbehörden müssen dem Kauf noch zustimmen. Wegen des Erwerbs senkt die Porsche SE ihre Prognose für die Nettoliquidität zum Jahresende 2017 von bisher 1 bis 1,5 Milliarden Euro ohne Berücksichtigung weiterer Investitionen auf 0,7 bis 1,2 Milliarden Euro.
Fraport sieht Annäherung in Lufthansa-Streit - Deutliches Passagierplus im Mai
FRANKFURT - Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport (4:FRAG) sieht in der Partnerschafts-Krise mit seiner Großkundin Lufthansa (4:LHAG) Zeichen einer Annäherung. "Es sind gute Gespräche, und da werden wir sukzessive mit der einen oder anderen Antwort kommen", sagte Fraport-Chef Stefan Schulte am Dienstagabend in Frankfurt. Man rede miteinander etwa über verbesserte Abläufe im Terminal und bei der Gepäckabwicklung sowie über die Ausrichtung der Flughafen-Infrastruktur auf klassische Airlines und Billigflieger. Die Lücke zwischen den unterschiedlichen Vorstellungen werde sich aber "auch nicht innerhalb von drei Monaten schließen".
ROUNDUP: Air-Berlin-Chef lotet Bündnis mit Lufthansa aus
HAMBURG - Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann fasst für die Rettung der hochverschuldeten und von Verspätungen geplagten Airline eine erweiterte Partnerschaft mit der Lufthansa (4:LHAG) ins Auge. "Wir müssen 2017 einen Partner finden, und die Lufthansa ist einer von einigen möglichen", sagte der Manager der Wochenzeitung "Die Zeit" (Erscheinungstag 8. Juni) laut einer Vorabmeldung vom Mittwoch. "Ich prüfe alles, was für Air Berlin (4:AB1) Sinn ergibt und die Arbeitsplätze langfristig sichert."
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