* Griechenland auch in USA vorherrschendes Thema
* Bankwerte im Mittelpunkt
* AMR-Aktien belasten Diskussionen über Gläubigerschutz (neu: AMR, aktuelle Kurse)
New York, 03. Okt (Reuters) - Nach den europäischen Börsen ist am Montag auch die Wall Street wegen der unsicheren Lage Griechenlands auf Talfahrt gegangen. Wie schon an den Aktienmärkten in Asien und Europa nagten auch in den USA neue Hiobsbotschaften aus Griechenland an den Hoffnungen, dass die Regierung in Athen doch noch der Schuldenfalle entrinnen kann. Weitere Hilfen für das strauchelnde Euro-Land wurden in New York zwar einkalkuliert, doch das Schreckgespenst einer drohenden Staatspleite machte auch den US-Anlegern weiter zu schaffen, vor allem Bankwerte hatten sie im Fokus. Nicht zuletzt wegen der Euro-Schuldenkrise hatten die amerikanischen Investoren in den vergangenen drei Monaten das schlechteste Quartal seit dem Höhepunkt der Finanzkrise von 2008 verbucht.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor knapp zwei Prozent auf 10.710 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 notierte 2,1 Prozent niedriger bei 1107 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq fiel 2,3 Prozent auf 2358 Stellen. In Deutschland ging der Dax mit einem Minus von 2,3 Prozent bei 5376 Punkten aus dem Handel.
Griechenlands Regierung räumte ein, dass sie die für Milliardenhilfen aus dem Ausland akzeptierten Haushaltsziele 2011 und 2012 klar verfehlen wird. Im kommenden Jahr wird demnach auch die Wirtschaft ihre Talfahrt fortsetzen. Die internationalen Kontrolleure setzten am Montag in Athen ihre Prüfung fort, während noch am selben Tag die Euro-Gruppe über das Griechenland-Drama beraten sollte.
"Die Nachrichten kommen nicht überraschend", sagte Randall Warren, Chef-Investmentstratege bei Warren Financial Service. "Aber wenn Griechenland weiter Probleme hat, könnte das Europa in die Rezession ziehen und die USA möglicherweise auch."
Bei den Einzelwerten standen am Montag wegen Griechenland die Banken im Fokus. Der Index des S&P-Finanzsektors fiel 2,9 Prozent. Papiere der Bank of America gaben sieben Prozent nach, die von Goldman Sachs 3,7 Prozent und die von Morgan Stanley 7,4 Prozent.
Einen Einbruch von in der Spitze bis zu 40 Prozent verzeichneten die Anteilsscheine von AMR . Unter Analysten wurde ein Antrag der Muttergesellschaft von American Airlines - der drittgrößten Fluggesellschaft der USA - auf Gläubigerschutz diskutiert. Die Aktien lagen zuletzt noch 32 Prozent im Minus.
Gefragt waren dagegen die Aktien von Yahoo . Der Gründer des chinesischen Onlinehändlers Alibaba hatte am Freitag Interesse an dem US-Konzern bekundet. Am Montag kündigte Yahoo zudem an, bei der Nachrichtenproduktion mit dem US-Fernsehsender ABC News zusammenarbeiten zu wollen. Yahoo-Titel legten 2,8 Prozent zu.
Besonders deutlich ging es für den Medizin-Forschungsdienstleisters Pharmaceutical Product Development nach oben. Die Papiere kletterten über 25 Prozent nachdem die Beteiligungsfirmen Carlyle und Hellman & Friedman ankündigten, die Firma für 3,9 Milliarden Dollar zu kaufen. (Reporter: Ryan Vlastelicy; geschrieben von Elke Ahlswede, Kerstin Dörr)