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FOKUS 2-Portugals Hilferuf und EZB-Zinsschritt stützen Dax

Veröffentlicht am 07.04.2011, 15:59
Aktualisiert 07.04.2011, 16:04
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* EZB hebt Leitzins um 25 Basispunkte an

* Erleichterung über Portugals Hilfegesuch an EU

* Commerzbank auf Talfahrt

(neu: EZB-Zinsentscheid, Hochtief, US-Vorbörse)

Frankfurt, 07. Apr (Reuters) - Der Hilferuf Portugals an die EU und die Erhöhung der Leitzinsen durch die EZB sind an den Aktienmärkten positiv aufgenommen worden. "Womöglich haben einige Investoren darauf spekuliert, dass die EZB wegen der Sorgen um Portugal die Zinserhöhung vielleicht abbläst", sagte ein Händler. Zugleich hätten andere Marktteilnehmer einen deutlicheren Zinsschritt um 50 Basispunkte befürchtet. Der Dax<.GDAXI> stieg am Donnerstagnachmittag um 0,3 Prozent auf 7233 Punkte. Der Euro-Stoxx50<.STOXX50E> stieg um ebenfalls 0,3 Prozent. Der Euro gab leicht nach auf 1,4256 Dollar. Die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> eröffneten auch mit Aufschlägen.

In Lissabon legte der Leitindex<.PSI20> um 1,3 Prozent zu. Die Entscheidung der dortigen Regierung, nach langem Zögern nun doch unter den Euro-Rettungsschirm zu schlüpfen, war Börsianern zufolge seit längerem erwartet worden. "Der Druck der Märkte ist in den letzten Wochen zu groß geworden", sagte Commerzbank-Analyst Christoph Weil. Für die nächsten drei Jahre benötige Portugal wahrscheinlich 70 Milliarden Euro.

Für Diskussion sorgte die erste Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Beginn der Finanzkrise. Sie erhöhte den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,25 Prozent. Doch nach Meinung von Marktbeobachtern wird das die Attraktivität von Aktien zunächst nicht schmälern. Für etwas Unsicherheit sorgte allerdings die Frage, ob es zu einer ganzen Serie von Zinsschritten in diesem Jahr kommen wird. "Viele Anleger glauben, dass das heute nicht die letzte Zinserhöhung gewesen ist, sondern dass noch eine ganze Reihe in diesem Jahr folgen werden", sagte Markus Huber, Händler bei ETX Capital. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet erklärte indes, die Notenbank habe am Donnerstag nicht über eine Serie von Zinsschritten entschieden.

DEUTSCHE BANK AN DAX-SPITZE

Angesichts der baldigen Hilfe der EU für Portugal standen Bankentitel meist hoch im Kurs der Anleger - der europäische Branchenindex<.SX7P> stieg um zwei Prozent. Die Papiere der Deutschen Bank verteuerten sich um 2,5 Prozent und waren damit größter Gewinner im Dax. Für die Banken gehe es letztlich darum, ob die von ihnen gehaltenen Staatsanleihen bedient werden könnten, erklärte ein Händler. Daher seien viele erleichtert. In Lissabon zogen die Titel der drei im Leitindex PSI gelisteten Banken - Banco BPI SA, Millennium bcp und Banco Espirito Santo - zwischen 4,8 und 3,7 Prozent an.

Im Dax bildeten die Aktien der Commerzbank mit einem Abschlag von 4,2 Prozent auf 5,4690 Euro das Schlusslicht. "Eigentlich hätte die Aktie gestern schon nachgeben müssen, da Anteile der Altaktionäre deutlich verwässert werden", sagte ein Börsianer. Deckungskäufe spekulativ orientierter Anleger hätten dies am Vortag aber verhindert. Die Commerzbank bietet seit Mittwoch Pflichtwandelanleihen für maximal je 5,4670 Euro an, die nach der Hauptversammlung am 6. Mai in Aktien des Geldhauses getauscht werden. Bevorzugt werden dabei die bisherigen Aktionäre, denen eine Zuteilung garantiert wird, wenn sie bis 13. April zugreifen.

MÖGLICHE GEWINNWARNUNG VON LEIGHTON BELASTET HOCHTIEF

Im MDax<.MDAXI> stürzten Hochtief um 7,6 Prozent auf 70,25 Euro ab. Die australische Tochter Leighton beantragte eine Aussetzung ihrer Aktien für bis zu zwei Handelstage und begründete den Schritt mit einer Aktualisierung des Ausblicks. Analysten erwarten eine Gewinnwarnung, weshalb auch Hochtief mit einer "signifikanten Beeinträchtigung" seiner Jahresprognose rechnet. "Das Hochtief-Ziel eines operativen Gewinns von einer Milliarde Euro dürfte wohl durch eine Gewinnwarnung bei Leighton um zehn bis 20 Prozent nach unten zu korrigieren sein", sagte ein Analyst. Die Titel des bei Hochtief eingestiegenen spanischen Baukonzerns ACS verloren 1,2 Prozent.

(Reporter: Tom Körkemeier und Andrea Lentz; redigiert von Kerstin Leitel)

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