Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Die USA wollen den Vertrieb des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) aufgrund von Befürchtungen über Zusammenhänge mit seltenen Blutgerinnungsproblemen aussetzen, berichtete die New York Times am Dienstag.
Beamte sowohl der U.S. Centers for Disease Control and Prevention als auch der U.S. Food and Drug Administration haben daraufhin bestätigt, dass die Gabe des Impfstoffs von J&J aus "Vorsichtsgründen" vorerst gestoppt werden sollte.
Gegen 13.25 Uhr fiel die J&J-Aktie vorbörslich um 2,8%.
Die Meldung ist ein Rückschlag für die nationale Impfkampagne der USA, die die Verfügbarkeit des Vakzins von Johnson & Johnson in ihre Ambitionen einkalkuliert hatte, der gesamten erwachsenen US-Bevölkerung noch in diesem Monat ein Impfangebot zu machen.
Über sieben Millionen Menschen wurden bisher in den USA mit dem Impfstoff von J&J geimpft. Nach Angaben der NYT gab es sechs Fälle, in denen Menschen innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung Blutgerinnsel im Gehirn entwickelten. Bei den Betroffenen handelte es sich ausschließlich um Frauen im Alter zwischen 18 und 48 Jahren, hieß es.
Ähnliche Probleme gibt es mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca (NASDAQ:AZN), woraufhin eine Reihe von Ländern in Europa sowie Kanada und Australien den Einsatz des Vakzins des schwedisch-britischen Arzneimittelherstellers ausgesetzt haben. Die medizinischen Behörden in Großbritannien und Europa fanden nach Prüfung der Daten einen möglichen Zusammenhang mit sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Blutgerinnseln mit niedrigen Blutplättchen, entschieden aber, dass der Gesamtnutzen das Risiko immer noch wert sei.