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LUFTHANSA IM FOKUS: Teurer Treibstoff schickt Kranich-Aktie auf die Durststrecke

Veröffentlicht am 22.10.2018, 08:19
© Reuters.  LUFTHANSA IM FOKUS: Teurer Treibstoff schickt Kranich-Aktie auf die Durststrecke
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktionäre von Lufthansa (4:LHAG) haben in diesem Jahr wenig Grund zur Freude. Nach dem Höhenflug der Aktie angesichts der Übernahme großer Teile von Air Berlin (104:AB1) ging es für den Aktienkurs der Kranich-Linie immer weiter abwärts. Der hohe Ölpreis tut sein Übriges dazu, dass die Aussichten für Europas größte Fluggesellschaft nicht besser werden. Die wichtigsten Punkte für das Unternehmen, was die Experten sagen und wie es für die Aktie läuft.

DAS IST LOS BEI DER LUFTHANSA:

Die Pleite ihrer größten heimischen Rivalin Air Berlin im Sommer 2017 war ein Geschenk für die Lufthansa und ihre Billigtochter Eurowings. Allein 77 Flugzeuge konnte sich Eurowings von der einst zweitgrößten Fluggesellschaft einverleiben. Außerdem wechselten wertvolle Start- und Landerechte an wichtigen Flughäfen und viele Mitarbeiter von Air Berlin zu dem jetzt drittgrößten Billigflieger Europas.

Doch nachdem die Ticketpreise der Lufthansa nach dem Zusammenbruch von Air Berlin teilweise durch die Decke gingen, hat sich der Flugmarkt inzwischen wieder eingependelt. Mit dem britischen Billigflieger Easyjet (3:EZJ), der irischen Ryanair (3:RYA) und dem von dieser geschluckten Ferienflieger Laudamotion bekam die Lufthansa wieder mehr Konkurrenz. Manch ein Experte schätzt, dass die Euphorie über die neue Marktmacht der Lufthansa mit den Anlegern zunächst etwas durchgegangen war - und nun wieder mehr Realismus eingekehrt sei.

Zumal die Integration des vormaligen Air-Berlin-Geschäfts nicht gerade rund lief. So waren die Flugzeuge und die zugehörige Dokumentation nicht durchweg in dem Zustand, den sich Eurowings erhofft hatte. Vielfach fehlten Flugzeuge im Betrieb. Ersatz war in der Hochsaison schwer zu beschaffen, Ausfälle und Verspätungen häuften sich. Fluglotsenstreiks in Frankreich und Engpässe an deutschen Flughäfen erschwerten das Geschäft zusätzlich.

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Bisher plant Lufthansa-Chef Carsten Spohr, den operativen Rekordgewinn des Konzerns von 2017 in Höhe von knapp drei Milliarden Euro in diesem Jahr nur knapp zu verfehlen. Analysten halten das mit 2,9 Milliarden Euro im Schnitt auch für realistisch.

DAS SAGEN ANALYSTEN:

Mit Blick auf die weitere Entwicklung der Lufthansa-Aktie sind die Optimisten unter den Experten derzeit in der Überzahl. Das liegt auch an dem bereits erlittenen Kursrutsch. Von insgesamt 20 Luftfahrt-Analysten, die dpa-AFX beobachtet, empfehlen 12 die Papiere zum Kauf. 6 Experten raten zum Verkaufen, 2 zum Halten der Titel. Vom derzeitigen Kursniveau von um die 18 Euro trauen die Experten der Aktie im Schnitt einen Wertzuwachs von fast 50 Prozent auf knapp 27 Euro zu.

Doch das Lager der Optimisten wurde in den vergangenen Wochen deutlich kleiner. Gerade erst strich Analyst Damian Brewer vom Analysehaus RBC sein Kursziel für die Lufthansa-Papiere von 37 auf 27 Euro zusammen. Wenig später folgte sein Kollege Andrew Lobbenberg von HSBC (3:HSBA) mit einer Kürzung von 30 auf 22 Euro. Am Freitag strich Mainfirst-Analyst Johannes Braun seine Kaufempfehlung. Als Grund nannten die Experten vor allem die stark steigenden Treibstoffkosten. Kerosin ist einer der wichtigsten und am schwierigsten planbaren Kostenblöcke in der Luftfahrt. Brewer schätzt allerdings, dass der jüngste Kursverlust der Aktie schon alle Szenarien außer einer tiefgehenden Rezession vorweggenommen hat.

Andere Experten sind pessimistischer. Auf europäische Fluggesellschaften dürften düsterere Zeiten zukommen, schrieb Analyst Mark Manduca von der US-Bank Citigroup (112:TRVC). Der Lufthansa-Aktie traut er vorerst gar keinen Höhenflug mehr zu. Vor wenigen Tagen senkte er sein Kursziel von 19,90 auf nur noch 18 Euro. Nach seiner Ansicht dürfte es kaum einer Airline schwerer fallen als der Lufthansa, den Gegenwind durch Treibstoffkosten auszugleichen. Dazu müsste sie die Ticketpreise im Schnitt um fünf Prozent anheben, schätzt Manduca. Das sei ihr jedoch seit fast acht Jahren nicht mehr gelungen. Sein Rat deshalb: Die Aktien sollten raus aus dem Depot.

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DAS MACHT DIE AKTIE:

Wer vor rund zwei Jahren als Aktionär bei der Lufthansa eingestiegen war, konnte seinen Einsatz bis Ende 2017 oder Anfang 2018 mehr als verdreifachen. In dieser Zeit stieg der Aktienkurs von unter 10 Euro auf historische Höchststände von mehr als 31 Euro. Seit Anfang 2018 hat die Aktie aber wieder deutlich an Wert eingebüßt. Mit der Abstufung durch Mainfirst am Freitag forcierte sich die jüngste Talfahrt. Seit dem Hoch verlor das Papier mehr als 40 Prozent und kostet derzeit mit unter 18 Euro so wenig wie seit Mitte 2017 nicht mehr.

Mit ihrem Sinkflug ist die Lufthansa-Aktie angesichts des teuren Treibstoffs nicht allein. Im laufenden Jahr haben die Papiere europäischer Fluggesellschaften deutlich an Wert verloren. Der Branchenindex Stoxx 600 Travel & Leisure, in dem auch Reiseveranstalter, Hotels und Restaurantketten enthalten sind, sank seit dem Jahreswechsel um rund 12 Prozent. Für die Aktien der Airlines ging es durchweg abwärts.

Im Vergleich zu den Aktien der British-Airways-Mutter IAG (3:ICAG) und den Billigfliegern Easyjet und Ryanair (IR:RYA) schneiden die Papiere von Lufthansa besonders schlecht ab. Nur für die Aktien von Air France-KLM (9:AIRF) ging es ähnlich stark nach unten. Die französisch-niederländische Airline leidet allerdings unter dem Dauerkonflikt zwischen Management und Gewerkschaften, in dessen Zuge sogar der Konzernchef seinen Hut nahm. Dessen Nachfolger muss nun lösen, woran sein Vorgänger gescheitert war. Die Lufthansa hat die Streitigkeiten mit ihren Beschäftigten hingegen schon weitestgehend beigelegt.

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