Investing.com - Nach einem historischen Kurseinbruch hat sich die Aktie von VARTA (DE:VAR1) am Donnerstag wieder etwas gefangen. Zur Mittagszeit legte das Papier des deutschen Batterieherstellers um mehr als 6,5 Prozent auf 98,20 Euro zu. Gestern war die Aktie um 21,77 Prozent im Zuge einer Analystenabstufung abgestürzt.
Der Commerzbank-Analyst Stephan Klepp senkte am Mittwoch seine Einstufung für VARTA-Aktien auf "Hold" und verwies auf einen Bericht eines "aktiven Leerverkäufers", wonach chinesische Konkurrenten bei mehreren wichtigen VARTA-Kunden wie Samsung (F:SAMEq), Jabra, Sony (T:6758) und JBL einen Fuß in die Tür bekommen hätten.
Eine Sprecherin von VARTA sagte, dass dem Unternehmen Ende Dezember bekannt wurde, dass zwei chinesische Hersteller von Hochleistungsbatterien seine Patente verletzen und dass man rechtliche Schritte eingeleitet habe.
Konkret ging es um einen Artikel, der auf Seeking Alpha veröffentlicht wurde und nur mit einem Abo vollständig lesbar ist. Der Autor des Artikels mit dem Namen "Black Mamba" schrieb, dass VARTA sich insgesamt vier chinesischen Wettbewerbern im High-End-Bereich ausgesetzt sieht.
Das mache die Vorstellung der Anleger, VARTA sei der einzige Hersteller für TWS-Batterien, also Mikrobatterien für True Wireless Earphones, unglaubwürdig, so Black Mamba.
"Ohne ein Monopol auf dem Premium-TWS-Markt sind die Erwartungen des Marktes an den Wert des VARTA-Segments Unterhaltungselektronik unserer Meinung nach viel zu optimistisch", schrieb der Shortseller.
Das durchschnittliche Kursziel von 5 befragten Analysten liegt bei 103,92 Euro. Ausgehend vom aktuellen Kurs entspricht dies einem Aufwärtspotenzial von 6,8 Prozent. 2 Analysten empfehlen die Aktie von VARTA zum "Kauf", 2 zum "Halten" und 1 zum "Verkaufen". Die Aktien von VARTA waren im vergangenen Jahr um gut 355 Prozent auf bis zu 128 Euro gestiegen, u.a. deshalb, weil der Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien im Bereich Unterhaltungselektronik stark stieg.
Black Mamba, der bereits erfolgreich bei der Umsetzung von Short-Ideen auf Aktien wie ProMetic Life Sciences (NASDAQ:LMNL) und Applied Opt (NASDAQ:AAOI) war, taxiert das Korrekturpotenzial der VARTA-Aktien auf 50 bis 65 Prozent.
Einige Aktienhändler brachten den Kurseinbruch der VARTA-Aktie auch damit in Verbindung, dass der Lithium-Produzent Livent (NYSE:LTHM) am Dienstag seine Gewinnaussichten aufgrund des Preisverfalls des Batterie-Metalls gesenkt hat, wie Reuters berichtete.
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