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ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Kursrutsch - US-Arbeitsmarkt schürt Zinsangst

Veröffentlicht am 06.07.2023, 18:06
Aktualisiert 06.07.2023, 18:15
© Reuters.
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FRANKFURT (dpa-AFX) - Starke Beschäftigungsdaten aus den USA haben am Donnerstag den Abwärtstrend am deutschen Aktienmarkt deutlich beschleunigt. Der Dax weitete sein Minus noch aus und schloss 2,57 Prozent schwächer bei 15 528,54 Punkten. Das bedeutet den vierten Verlusttag in Folge und zudem ein Dreimonatstief. Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es um 2,64 Prozent auf 26 708,44 Punkte bergab.

Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda sprach von einem weiteren schweren Schlag für die Hoffnungen auf eine länger anhaltende Zinspause der US-Notenbank Fed. Sollte eine weitere Zinsanhebung Ende Juli nicht ohnehin schon festgestanden haben, dann sei dies jetzt wohl der Fall. Auch die unerwartet deutliche Stimmungsaufhellung im US-Dienstleistungssektor dürfte es der Fed erleichtern, ihre Geldpolitik weiter zu straffen, ergänzten die Experten der Landesbank Helaba. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen die Zeichen ebenfalls auf weiter steigende Leitzinsen.

Der Kurssturz drücke massiv auf die Stimmung, meint Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Per saldo haben Anleger seit zwei Monaten mit Dax-Aktien kein Geld mehr verdient. Da nehmen Frust und Enttäuschung im Moment schnell zu. Gerade im Umfeld hoher Zinsen sind ertragslose Zeiten auf der Aktienseite für viele nur schwer auszuhalten."

Zudem hat sich das charttechnische Bild für den deutschen Leitindex deutlich eingetrübt. Nach dem jüngsten Fall unter die 21- und 50-Tage-Linien für den kurz- bis mittelfristigen Trend durchbrach er mit den heutigen Verlusten auch die exponentielle 100-Tage-Linie, die als wichtiger Indikator für die mittel- bis längerfristige Kursentwicklung gilt.

In Europa hatten die Anleger ebenfalls wenig Grund zur Freude. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte weitere 2,93 Prozent auf 4223,09 Punkte ein, und auch für die nationalen Indizes in Paris und London ging es deutlich bergab. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsende ebenso knapp 1,5 Prozent tiefer wie der technologielastige Nasdaq 100 .

In der US-Privatwirtschaft waren im Juni laut dem Dienstleister ADP mehr als doppelt so viel neue Stellen geschaffen worden wie von Beobachtern erwartet. Die Daten gelten als erste Orientierung vor dem offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung an diesem Freitag, der wiederum ein wichtiger Faktor für den weiteren Fed-Zinskurs ist. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen zwar etwas weniger stark als prognostiziert. Doch dafür wurde die Zahl für die vorangegangene Woche etwas nach unten revidiert.

Der ADP-Bericht sei zwar oft kein besonders aussagekräftiger Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht, räumte Oanda-Experte Erlam ein. Aber die aktuellen Daten seien einfach zu stark, um sie ignorieren zu können.

Für die Fed ist der Arbeitsmarkt ein Sorgenfaktor, denn die robuste Beschäftigungslage und steigende Löhne heizen die von ihr bekämpfte Inflation weiter an. Die US-Währungshüter hatten wie erwartet bereits mit dem am Mittwochabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll weitere Zinsanhebungen nach der jüngsten Pause signalisiert.

Zu den größten Verlierern an deutschen Aktienmarkt zählten am Donnerstag die besonders zinssensiblen Immobilienwerte: Vonovia (ETR:VNAn) waren mit minus 7,4 Prozent Dax-Schlusslicht, und auch im MDax sowie im Nebenwerte-Index SDax standen die Branchentitel mit am meisten unter Druck.

Viele Anleger nahmen auch Gewinne bei gut gelaufenen Titeln mit. Die Anteile am Sportartikelhersteller Adidas (ETR:ADSGN) büßten 5,6 Prozent ein, und die Titel des Konkurrenten Puma (ETR:PUMG) verloren 3,7 Prozent. Adidas gehört zu den führenden Dax-Titeln des Jahres, und Puma konnten sich zumindest in den vergangenen Wochen deutlich erholen.

Beim Baustoffkonzern Heidelberg Materials (ETR:HEIG) - seit Jahresbeginn größter Dax-Gewinner - begünstigte eine gestrichene Kaufempfehlung der Bank HSBC (LON:HSBA) Gewinnmitnahmen, die die Aktien mit 4,9 Prozent ins Minus drückten.

Ansonsten sorgten Quartalsberichte für Kursausschläge. Der Online-Apotheke Redcare Pharmacy bescheinigten Börsianer für das zweite Quartal eine überraschend gute Umsatzentwicklung. Die in diesem Jahr bereits sehr stark gelaufenen Papiere sprangen zeitweise auf den höchsten Stand seit Februar2022 und behaupteten am Ende ein Kursplus von 7,1 Prozent, was den ersten Platz im MDax bedeutet.

Gerresheimer (ETR:GXIG) -Aktien hielten sich mit einem Minus von 1,4 Prozent immerhin besser als der MDax. Sie schüttelten damit zeitweise höhere Verluste ab, obwohl die erwartete Aufstockung der Jahresziele durch den Verpackungsspezialisten trotz eines besser als erwartet verlaufenen Quartals ausgeblieben war.

Im SDax punktete Südzucker (ETR:SZUG) derweil mit einer Anhebung der Jahresziele. Als einer der wenigen Gewinner am deutschen Markt legten die Aktien um 3,3 Prozent zu.

Dagegen brachen die Papiere von Index-Schlusslicht Suse (ETR:SUSEG) nach endgültigen Quartalszahlen letztlich um fast 15 Prozent ein. Bei 10,20 Euro hatten die die Aktien des Linux-Spezialisten zuvor ein Rekordtief erreicht.

Der Euro konnte sich nach zwei Verlusttagen wieder etwas berappeln und kostete zuletzt 1,0870 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0899 Dollar festgesetzt.

Am Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,51 Prozent am Vortag auf 2,60 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,38 Prozent auf 123,64 Punkte. Der Bund-Future verlor 1,09 Prozent auf 131,18 Zähler.

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