Investing.com - Während einige Branchenexperten ein weiteres schwieriges Jahr für den US-Chipsektor vorhersagen, beurteilt die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG) die Lage ganz anders. Sie hält den während der Corona-Pandemie boomenden Sektor für attraktiv und sieht bereits im kommenden Jahr interessante Handelsmöglichkeiten.
Nach Einschätzung der Bank sollte die Wiedereröffnung Chinas die Schwäche in den USA und Europa zumindest teilweise ausgleichen. Weiter heißt es: Echtes Momentum im Chipsektor werde sich erst im zweiten Quartal und in der zweiten Jahreshälfte 2023 einstellen, "bevor der ISM gegen Ende des Jahres die Talsohle erreichen dürfte".
Die Kürzungen der Schätzungen im Halbleitersektor seien mittlerweile so umfangreich, dass sie in der Breite mit den Tiefständen anderer Branchen vergleichbar seien. Insgesamt seien sie im gesamten Sektor um rund 25 % gefallen, schrieben die Analysten. "Überlange Vorlaufzeiten und Rückstände, die das Ergebnis COVID-bedingter Engpässe sind, ändern voraussichtlich die Vorgehensweise der Investoren beim Timing des nächsten Aufschwungs", heißt es in einer Kundenmitteilung.
Folglich wären die Analysten nicht allzu überrascht, wenn Chip-Aktien "früher als in vorherigen Zyklen wieder anziehen". Aus diesem Grund hätten sie kürzlich auch die Aktie von Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) heraufgestuft, erklärten sie.
"AMD und MU bleiben unsere Fokus-Aktien für 2023", sagte die UBS. Ebenfalls auf dem Kurszettel der Bank stehen NVIDIA (NASDAQ:NVDA), Marvell (NASDAQ:MRVL), Broadcom (NASDAQ: AVGO), Teradyne (NASDAQ:TER), Lam Research (NASDAQ:LRCX) und Analog Devices (NASDAQ:ADI).
Erst im vergangenen Monat stuften die Experten die AMD-Aktie auf "Buy" hoch und begründeten dies mit wichtigen Zyklusindikatoren, bei denen sich eine Wende abzeichnet.
von Senad Karaahmetovic