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UBS-Verwaltungsratschef Weber - Finanzkrise ist noch nicht vorbei

Veröffentlicht am 03.07.2017, 16:03
Aktualisiert 03.07.2017, 16:10
© Reuters. The logo of Swiss bank UBS is seen at a branch office in Basel
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Frankfurt (Reuters) - UBS-Verwaltungsratschef Axel Weber hält die weltweite Finanzkrise fast zehn Jahre nach ihrem Ausbruch noch nicht für überwunden.

"Wir sind noch nicht in der Normalität", sagte der Volkswirtschafts-Professor, der den Höhepunkt der Krise als Bundesbank-Chef miterlebt hatte, auf einer Podiumsdiskussion am Montag an der Universität Frankfurt. "Wir sind nach wie vor in der Auflösung der Krise." Sie hatte in Deutschland im Juli 2007 mit der Schieflage der Düsseldorfer IKB begonnen. Beendet sei sie erst, wenn alle Altlasten aus den Bilanzen der Banken verschwunden seien, sagte Weber. Das hätten die jüngsten Rettungsaktionen in Spanien und Italien gezeigt, die erneut hektisch über Nacht vollzogen werden mussten, um keinen Ansturm der Sparer auf die Bankschalter auszulösen.

Die Chefin der EU-Bankenabwicklungsbehörde, Elke König, räumte ein, dass es noch Jahre dauern könne, bis alle Banken in Schieflage schonend für das Finanzsystem und den Steuerzahler abgewickelt werden könnten. "Wir müssen natürlich noch viele Hausaufgaben erledigen", sagte König. "Abwicklungsplanung macht man ja nicht, um anschließend besonders schöne Beerdigungen zu veranstalten, sondern man macht sie, um Banken sicherer zu machen." Unter anderem fehle vielen Banken das Kapital, mit dem die Verluste in einer Krise aufgefangen werden könnten. Und die nationalen Insolvenzregeln müssten vereinheitlicht werden.

© Reuters. The logo of Swiss bank UBS is seen at a branch office in Basel

Ihre Behörde war in die Kritik geraten, weil sie zugelassen hatte, dass Italien zwei kleine Banken aus dem Veneto erneut mit Staatshilfen abgewickelt hatte. Sie verteidigte das Vorgehen der EU, die Geldhäuser nach dem nationalen Insolvenzrecht und nicht nach den schärferen EU-Regeln abzuwickeln, weil keine Folgen für die Realwirtschaft zu befürchten gewesen seien. Der Frankfurter Bankenprofessor Jan Pieter Krahnen forderte, die Heranziehung von Aktionären, Gläubigern und sogar Sparern zur Deckung von Verlusten - in der Fachwelt "Bail-in" genannt - müsse "machbar und glaubwürdig vorbereitet" sein. Das sei noch nicht der Fall.

Die Schieflage der spanischen Banco Popular (MC:POP), die über Nacht an die größere Banco Santander (MC:SAN) verkauft wurde, sei nach Ansicht von Experten dagegen "schulbuchmäßig" nach den EU-Regeln beseitigt worden, sagte König, die vor dem Wechsel nach Brüssel die deutsche Finanzaufsicht BaFin geführt hatte. Man habe dabei aber "viel Glück" gehabt, dass die Bank noch zu retten gewesen sei und sich ein williger Käufer gefunden habe. Ein Schwachpunkt liege darin, dass die Papiere, die als Risikopuffer dienen sollen, vielfach in den falschen Händen lägen. Die wichtigsten Investoren dafür seien Versicherer und Pensionsfonds. In einigen Ländern seien sie sogar Privatanlegern als sicher verkauft worden. Daher scheuen Politiker wie in Italien davor zurück, die EU-Abwicklungsregeln anzuwenden.

Der ehemalige Notenbanker Weber sieht die Gefahr für das Finanzsystem nicht gebannt: "Gegen eine Krise, wie es die letzte war, sind wir gut gewappnet. Aber die nächste Krise wird nicht so sein wie die letzte." Ob die getroffenen Maßnahmen richtig gewesen seien, werde man erst in zehn Jahren beurteilen können, sagte Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker.

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