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Warum sind fast 20 % des größten Cannabis-ETF in diese eine Cannabisaktie investiert?

Veröffentlicht am 19.02.2019, 18:00
Warum sind fast 20 % des größten Cannabis-ETF in diese eine Cannabisaktie investiert?
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Investitionen in die Cannabisbranche sind in letzter Zeit ja sehr beliebt, und der Anstieg der Aktienpreise in dieser Branche zu Beginn des Jahres 2019 hat das Interesse noch einmal stark erhöht. Insbesondere der börsennotierte Spitzenfonds ETFMG Alternative Harvest (WKN:A2DGUJ) war sehr erfolgreich. Kürzlich hat er die Marke von 1 Milliarde USD an verwaltetem Vermögen geknackt. Außerdem hat der ETF zu Beginn des Jahres gute Gewinne erzielt.

Aber auch wenn Investoren in der Regel keine Fragen stellen, wenn es gut läuft, gibt es bei ETFMG Alternative Harvest eine Sache, die schwer zu erklären ist. Obwohl drei Dutzend Aktien im Portfolio liegen, hat Alternative Harvest fast ein Fünftel seines Vermögens in eine einzige Aktie investiert – und das ist nicht einmal das größte Unternehmen am Cannabismarkt. Obwohl die meisten Cannabisinvestoren die meiste Aufmerksamkeit auf eine kleine Anzahl von Aktien in diesem Bereich gerichtet haben, wirft die Zusammensetzung einige Fragen nach der Methodik auf, die auf dem zugrundeliegenden Prime Alternative Harvest Index basiert.

Die größten Beteiligungen von Alternative Harvest Hier eine Liste der fünf besten Aktien von Alternative Harvest mit Stand 5. Februar:

Aktie Anteil am Fonds Marktkapitalisierung
Cronos Group (WKN:A2DMQY) 18,6 % 3,49 Milliarden USD
Canopy Growth (WKN:A140QA) 8,7 % 15,9 Milliarden USD
Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) 7,7 % 7,51 Milliarden USD
Tilray (WKN:A2JQSC) 5,6 % 7,28 Milliarden USD
OrganiGram Holdings (WKN:A12AQF) 4,4 % 700 Millionen USD
Quelle: Yahoo! (NASDAQ:AABA) Finance

Auf den ersten Blick wirkt dieses Gewichtungsschema ziemlich seltsam. Die meisten ETFs verwenden ein System, das auf der Marktkapitalisierung basiert und den größten Unternehmen die höchsten Gewichtungen verleiht. In einem solchen Fall würde man erwarten, dass Canopy, Aurora und Tilray alle viel größere Gewichtungen haben als Cronos, da ihre Marktkapitalisierung etwa zwei- bis fünfmal höher ist als die Marktkapitalisierung von Cronos.

Allerdings verwenden nicht alle Indizes eine reine Marktkapitalisierung. Auf der Website verweist ETFMG auf seinen Trackingindex, den Prime Alternative Harvest Index, als wichtigste Quelle bei Investitionsentscheidungen. Der Prospekt verweist aber auf die tatsächliche Methodik, der der Index folgt. Die konzentriert sich nämlich stattdessen darauf, wie die Informationen, die der Indexanbieter gibt, aufgenommen und verwendet werden, um dann eigene Investitionsentscheidungen zu treffen.

Prime Indexes hat auch eine Website, aber die Informationen sind begrenzt. Man bezeichnet die Methodik als „modified market cap“-Gewichtungsschema. Aber obwohl viele der anderen Indizes, die man anbietet, detailliert beschrieben werden, findet sich kein solcher Link auf der Seite, um den Alternative Harvest Index zu erklären.

Was geht da vor sich? Die Ursache für die aktuelle Situation dürfte wohl ein Zusammentreffen von Ereignissen sein, die Cronos in letzter Zeit ins Rampenlicht gerückt haben. Insbesondere scheint hier Folgendes der Fall zu sein:

  • Der Index hat im Dezember wohl eine typische Neuzusammensetzung durchlaufen.
  • Wenn der Index den gleichen modifizierten Marktkapitalisierungsansatz wie einige der Konkurrenten verwendet, dann wären die Übergewichtungsprozentsätze, die für Aktien wie Canopy, Aurora und Tilray gelten würden, künstlich reduziert und auf Aktien mit kleineren Kapitalisierungen umverteilt worden – wie eben Cronos.
  • Seit Anfang Dezember hat Cronos Canopy, Aurora und Tilray deutlich übertroffen. Die Cronos-Aktien haben in diesem Zeitraum ihren Wert verdoppelt, Aurora und Canopy haben immerhin 35 % und 40 % zugelegt, Tilray hingegen rund 25 % verloren.
Wahrscheinlich waren die meisten der Top-Cannabisaktien aufgrund spezifischer Einschränkungen in der Indexmethodik vor der Neuausrichtung im Dezember etwa gleich gewichtetet gewesen. Ironischerweise wurden diese Beschränkungen konzipiert, um das Problem der starken Übergewichtung, das sich seitdem ergeben hat, zu verhindern. Die enormen Gewinne für Cronos nach der Entscheidung des Tabakriesen Altria Group (NYSE:MO) (WKN:200417), in das Cannabisunternehmen zu investieren, sorgten dafür, dass die Gewichtung des ETF aus dem Gleichgewicht geriet.

Viel Lärm um nichts? ETF-Fans werden sagen, dass eine solche Übergewichtung bloß ein vorübergehendes Phänomen sein sollte. Wenn der ETF im März sein nächstes Rebalancing durchführt, sollte die Methodik darauf abzielen, die Gewichtung von Cronos wieder in Einklang mit den Kollegen zu bringen. Von dort aus könnte die relative Performance wieder zu Über- oder Untergewichtpositionen innerhalb des Portfolios führen, aber es bedarf massiver Aktienkursbewegungen, um die gleiche Situation wieder herzustellen.

Dennoch müssen die Investoren von Alternative Harvest zumindest für die nächste Zeit verstehen, dass man eine übergroße Wette auf die Performance von Cronos Group am Laufen hat. Wenn die Aktie schlechter performt als die Wettbewerber, könnte sich das nachteilig auf den ETF auswirken. Das ist ein Risiko, an das viele ETF-Anleger erst gar nicht denken – aber hier sollten sie es auf dem Schirm haben.

The Motley Fool empfiehlt Aktien von Organigram Holdings. Dan Caplinger besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 8.2.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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