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Was ist der bessere Kauf – Facebook oder Twitter?

Veröffentlicht am 01.01.2001, 01:00
Aktualisiert 03.10.2018, 11:00
© Reuters.
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Wir verbringen mittlerweile große Teile unserer Tage auf Social Media. Riefen wir früher einander mit dem Telefon an oder – wer erinnert sich noch? – sprachen Angesicht zu Angesicht miteinander, verlassen wir uns jetzt auf ein paar Social Media-Giganten, um uns zu verbinden. An der Spitze dieses Trends stehen Facebook (NASDAQ:FB) (WKN:A1JWVX) – zu dem auch WhatsApp und Instagram gehören – und Twitter (WKN:A1W6XZ).

Keine der beiden Aktien hat sich in letzter Zeit als eine gute Investition herausgestellt. Natürlich haben langfristige Facebook-Investoren wenig zu beklagen, da die Aktie in den letzten fünf Jahren ihren Wert fast vervierfacht hat. Und auch Twitters Aktien haben ihren Wert zwischen Juni 2017 und Juli 2018 verdreifachen können.

Und doch sind beide seit dem Hoch des Sommers im Durchschnitt um 30 % gesunken. Das führt natürlich zu der Frage: Ist eine dieser beiden Aktien heute ein guter Kauf? Und wenn ja, welche von beiden ist besser?

Offensichtlich können wir das nicht mit 100%-iger Sicherheit beantworten. Aber wenn wir die Frage mal aus drei verschiedenen Richtungen betrachten, denke ich, dass wir zu einer nachvollziehbaren Antwort kommen.

Finanzstärke Zuerst betrachten wir die finanzielle Stärke jedes Unternehmens. Denn wir wollen sehen was passiert, sollte jetzt die nächste Finanzkrise kommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies auch wirklich passiert, ist natürlich gering, aber die Auswirkungen und Folgen könnten schon schlimm sein.

Da beide Unternehmen fast ausschließlich auf Erlöse aus dem Anzeigengeschäft angewiesen sind, hätte jede Veränderung des aufstrebenden digitalen Marktes weitreichende Auswirkungen auf beide Unternehmen. Wir wollen wissen: Würden beide Unternehmen unter dieser Herausforderung zusammenbrechen, würden sie gleich bleiben, oder könnten sie tatsächlich – langfristig gesehen – von einem Abschwung profitieren?

Berechtigte Frage: Wie soll ein Unternehmen überhaupt von einem Abschwung profitieren? Antwort: durch den Rückkauf von Aktien zu günstigen Preisen, den Erwerb von Start-ups zu ebenfalls günstigen Bewertungen oder einfach, indem man Anzeigenplätze günstiger als die Konkurrenz anbietet, um diese vom Markt zu verdrängen.

Facebook wird zum mehr als 20-fachen von Twitter bewertet. Und hier ist das Ergebnis:

Unternehmen Cash Schulden Freier Cash Flow
Facebook 42 Milliarden USD 0 USD 17,6 Milliarden USD
Twitter 5,7 Milliarden USD 2,6 Milliarden USD 635 Millionen USD
Quelle: Yahoo! (NASDAQ:AABA) Finance.

Beide Unternehmen verfügen über solide Bilanzen und Cashflows, aber es gibt einen klaren Gewinner: Facebook. Während die Schuldenlast von Twitter nicht so groß ist, da ein guter Teil davon in Form von niedrig verzinslichen, vorrangigen Wandelanleihen vorliegt, schränkt sie die Handlungsfähigkeit des Unternehmens letztlich doch ein, sollten sich in Krisenzeiten gute Chancen bieten.

Da das Unternehmen vollkommen ohne Schulden dasteht, würde Facebook hingegen deutlich von einem Abschwung profitieren. Während der Skandal um Cambridge Analytica und mehr Kontrolle von staatlicher Seite Facebook daran hindern könnten, große Übernahmen zu tätigen, könnte der Konzern doch leicht Aktien zurückkaufen, wenn diese plötzlich zum Schnäppchenpreis auf dem Markt sein sollten.

Gewinner: Facebook

Bewertung Als nächstes betrachten wir mal die Bewertung. Facebook ist ein 470 Milliarden USD-Riese, Twitter ist hingegen mit gerade mal 20 Milliarden USD Marktkapitalisierung viel, viel kleiner.

Unternehmen P/E P/FCF P/S PEG Ratio
Facebook 25 26 9,6 1,0
Twitter 46 34 8,1 1,4
Quelle: Yahoo! Finance.

Aber auch hier sieht Facebook wie die bessere Wette aus. Ein Teil davon ist darauf zurückzuführen, dass Twitter mehr ausgibt, um das Wachstum der Nutzer zu fördern, während Facebook eher eine gut geölte Werbemaschine ist. Dennoch sieht Facebook bei so ziemlich jeder Kennzahl wie die günstigere Aktie aus (nur Price-to-Sales ist bei Twitter günstiger).

Gewinner: Facebook

Nachhaltige Wettbewerbsvorteile Am Ende bleibt noch der wichtigste Faktor zu berücksichtigen: nachhaltige Wettbewerbsvorteile, die man auch als „Graben“ eines Unternehmens bezeichnet. Für beide Unternehmen kommt der wichtigste Graben aus dem Netzwerkeffekt – je mehr Menschen einer Plattform beitreten, desto wertvoller wird sie. Intuitiv macht das Sinn: Wer würde auf einer Social Media Plattform sein wollen, auf der sonst niemand ist?

Während es Gerüchte darüber gab, dass Millennials ihre Facebook-Apps in Scharen löschen, sollte man sich daran erinnern, dass das Unternehmen mehr als nur die eine Plattform hat. Facebook besitzt auch WhatsApp und Instagram und beginnt gerade erst, beide zu monetarisieren. Die monatlich aktiven Nutzer (MAUs) liegen derzeit bei 2,23 Milliarden und damit um 11 % über dem Vorjahresquartal.

Twitter-Investoren würden für solche Wachstumszahlen wahrscheinlich ihr linkes Bein geben. Derzeit hat die Plattform sogar MAUs verloren, obwohl ein Teil davon mit der Bereinigung von Spam-Accounts durch das Unternehmen selber zu tun hat. Dennoch war das Wachstum im Vergleich zu Facebook bestenfalls schwach.

Diese Trends zeigen, dass Facebook – vor allem Dank Instagram und WhatsApp – einen Netzwerkeffekt mit mehr Nachhaltigkeit hat als Twitter.

Gewinner: Facebook

Und mein Gewinner ist … So, hier das Ergebnis: Facebook ist in jeder Hinsicht die bessere Wahl. Das Unternehmen hat eine stärkere Bilanz, eine günstigere Bewertung und – was am wichtigsten ist – einen größeren Wettbewerbsvorteil. Aber man muss auch sagen, dass dies nicht bedeutet, dass ich für Twitter keine Zukunft sehe. In meinem Portfolio besitze ich beide Unternehmen – obwohl Facebook 6 % der Anteile ausmacht, während Twitter bei bescheideneren 3 % liegt.

Wer in Social Media-Aktien investieren will, sollte seine Aufmerksamkeit beiden Aktien schenken; aber wer nur eine davon kaufen will, ist mit Facebook wohl besser beraten.

The Motley Fool besitzt Aktien von Facebook und Twitter. Dieser Artikel Brian Stoffel erschien am 22.9.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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