19. Sep (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu den politischen Entwicklungen über die Top-Themen des Tages hinaus:
EU/ANTI-KORRUPTION - Brüssel: Die EU-Länder sprechen sich nach zähem Tauziehen für die Berufung der früheren obersten rumänischen Korruptionsbekämpferin Laura Kövesi zur Chefin der geplanten Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) aus. Kövesi konnte am Donnerstag in Brüssel die meisten der 22 beteiligten EU-Länder auf ihre Seite ziehen. Sie setzte sich gegen den Konkurrenten Jean-Franois Bohnert aus Frankreich und den Widerstand der eigenen Regierung in Bukarest durch. Voriges Jahr hatte sie bereits die Unterstützung des Europäischen Parlaments für die Stelle in der neuen Staatsanwaltschaft erhalten. "Ich hoffe, dass diese Abstimmung die rumänischen Richter motiviert, den Kampf gegen die Korruption fortzusetzen, die Unabhängigkeit der Justiz zu verteidigen und potenziellem Druck und Schikanen zu widerstehen", sagte Kövesi Reuters. Der EU-Ministerrat muss noch offiziell zustimmen.
DEUTSCHLAND/PARTEIEN - Berlin: Die Ankündigung einer erneuten Kandidatur von Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann beschert den Grünen laut einer neuen Umfrage einen Rekordwert: Einer Erhebung von Infratest dimap für den SWR und die "Stuttgarter Zeitung" zufolge liegen die Grünen nun bei 38 Prozent (plus sechs Prozentpunkte im Vergleich zum März). Die CDU rutscht auf 26 Prozent ab (minus zwei). Die AfD ist drittstärkste Partei mit zwölf Prozent (plus eins). Die SPD rutscht dagegen um vier Prozentpunkte auf acht Prozent ab und liegt mit der FDP gleichauf (minus eins).
JAPAN/FUKUSHIMA - Tokio: Mehr als acht Jahre nach der Atom-Katastrophe von Fukushima hat ein Gericht in Tokio drei ehemalige Spitzenmanager des AKW-Betreibers Tepco 9501.T freigesprochen. Ihnen könne keine Fahrlässigkeit im Umgang mit der Katastrophe nachgewiesen werden, urteilte das Gericht. Der Prozess lief über zwei Jahre und war der einzige als Konsequenz aus dem schwersten Atomunfall seit Tschernobyl. Im März 2011 war es nach einem Erdbeben und einem folgenden Tsunami in Fukushima in drei Reaktoren zur Kernschmelze gekommen.
(Reuters-Redaktion Berlin. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter der Telefonnummer 030-2888 5168.)