Die globalen Investoren gehen vor der für morgen Nachmittag anstehenden Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise in Deckung. Aktien werden in das vermeintlich kleinere Risiko – Anleihen – umgetauscht. Die Rendite der 10y US-Staatsanleihen liegt mit 2,92% 13 Basispunkte tiefer als gestern Vormittag, die US-Futures fallen und der USD steigt weiter – typisches Risk off Verhalten. Heute beginnt mit PepsiCo (NASDAQ:PEP) die Berichtssaison. Die Firmen sind mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Die haussierenden Einkaufskosten für Rohstoffe und die anziehenden Löhne belasten die Margen, Lieferengpässe die Umsätze. Zudem beginnen die Verbraucher, sich wegen der massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten gezwungenermaßen in Zurückhaltung zu üben. Auf die Bilanzen der US-Firmen drückt zusätzlich noch die Belastung des Wechselkurses. Das Research Unternehmen FactSet berichtet, dass die Marktteilnehmer bei den 500 Firmen des S&P einen Gewinnanstieg von 4,3% für Q2 erwarten, für das Gesamtjahr 2022 +10%. Die Nettogewinnmarge wird mit 12,5% taxiert, was einige Beobachter für reichlich optimistisch halten. Es wird auf Unternehmensebene erhebliche Unterschiede geben, wie erfolgreich die gestiegenen Kosten weiter gegeben werden konnten. Positiv erheblich verzerrt wird das Gesamtergebnis des S&P durch die Energieunternehmen, bei denen eine Gewinnverdreifachung angenommen wird. Ohne diese Branche dürfte der Gewinn des S&P 500 in Q2 leicht zurückgegangen sein. Asien tendiert schwach, der Hang Seng Tech Index verliert weitere 2%. Die gute Nachricht ist, dass dies fast komplett Überhänge aus dem gestrigen US-Handel sind. Der STXE 600 zeigt sich lustlos, wobei die defensiven Branchen stützen. Erneut besonders nachgefragt sind Versorger (NYSE:XLU). Hier stimuliert, dass Frankreich EDF (EPA:EDF) verstaatlichen will und deshalb plant, die Aktien mit einem attraktiven Aufschlag vom Markt zu nehmen. Der anhaltende weitere USD-Anstieg wird vom apano-Stimmungsindex als eskalierende Verwerfung gedeutet, was -2 Punkte bedeutet. Auf der Gegenseite stützen die festen US-Staatsanleihen (+1 Punkt im apano-Stimmungsindex) auch die europäischen Pendants, was via Italien und Spanien weitere je +2 Punkte bringt. Der Nikkei wiederum kostet heute 4 Punkte. Mit dem apano-Stimmungsindex messen und interpretieren wir ja stets den tagesaktuellen Status Quo der globalen Märkte. Aber was erwarten wir perspektivisch? Hier unsere Einschätzung: http://apano-bloggt.de/2022/07/08/boersenausblick-wie-wird-das-zweite-halbjahr-2022/ Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
