Die Bundesregierung prüft mögliche Folgen der von Brüssel angeordneten Steuernachzahlung von Apple (NASDAQ:AAPL) an Irland. Das Bundesfinanzministerium habe sich mit dem bayerischen Finanzministerium in Verbindung gesetzt, da in München ein Tochterunternehmen des US-Technologieriesen sitze, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin. "Auf den ersten Blick" sei aber nicht davon auszugehen, dass die Entscheidung der EU-Kommission "irgendwelche Auswirkungen für Deutschland" habe, da die deutsche Vertriebsgesellschaft von Apple hierzulande auch besteuert worden sei.
Apple lässt seit Jahrzehnten einen großen Teil seines internationalen Geschäfts über Irland laufen, da die Gewinne des Unternehmens dort nur minimal besteuert werden. Die EU-Kommission erklärte die von Irland gewährten Steuervergünstigungen am Dienstag allerdings für illegal und forderte eine Nachzahlung von 13 Milliarden Euro.
Die Entscheidung aus Brüssel habe das Bundesfinanzministerium "mit Aufmerksamkeit" zur Kenntnis genommen, sagte der Sprecher weiter. Die EU-Kommission sei ihrer Pflicht nachgekommen, Störungen des europäischen Binnenmarktes zu untersuchen. Dabei habe sie die "volle Unterstützung" von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Dieser setzt sich seit Längerem gegen die Praxis von Großkonzernen ein, durch Gewinnverschiebungen Steuern zu sparen.