Investing.com – Der Dax startete heute nach dem starken Verluste am Vortag fest in den neuen Handelstag. Zuletzt kletterte der Dax um 0,98% auf 9.264 Punkte. In der zweiten Reihe ging es ebenfalls deutlich aufwärts. Der MDax rückte um 1,28% auf 15.862,75 Punkte vor. Der TecDax legte sogar um 1,46% auf 1.173,77 Zähler zu.
Konjunkturdaten aus China verliehen am Morgen starken Auftrieb. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt ist (BIP) im ersten Quartal um 7,4% gewachsen. Das Plus lag zwar so schwach, wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr, doch übertraf es die Erwartungen der von Reuters und Bloomberg befragten Analysten, die von einer etwas geringeren Wachstumsrate ausgegangen waren.
Bisher hat die Regierung trotz der Anzeichen einer Konjunkturabkühlung weitreichende Stimulierungsmaßnahmen ausgeschlossen.
An den chinesischen Börsen schlossen hingegen die meisten Indexe mit dünnen Verlusten. Der Shanghai Composite gab um 0,05% nach, der CSI 300 verlor 0,10%. Dagegen legte der in Hong Kong gehandelte Hang Seng um 0,37% zu.
Die chinesische Industrieproduktion erhöhte sich im März um 8,8% nach 8,6% von Januar auf Februar, doch blieb das Plus unter den erwarteten 9%. Dagegen nahmen die Verkäufe im Einzelhandel um 12,2% nach einem Anstieg von 11,8% von Januar auf Februar zu. Erwartet wurde ein Plus von 12,1%. An den Märkten wurde der Anstieg als eine Belebung des internen Konsums bewertet, was für gute Stimmung sorgte.
Doch könnte sich der Aufwärtstrend in Frankfurt schnell wieder ändern. Die Lage in der Ukraine ist weiterhin sehr angespannt. Am Vortag hatte die Regierung in Kiew den angekündigten Militär-Einsatz gegen prorussische Separatisten gestartet, um diese aus den besetzten Verwaltungsgebäuden vertreiben. Im Rahme der Offensive, konnten die ukrainischen Sicherheitskräfte die Kontrolle über einen Flughafen zurückgewinnen. Die Regierung in Kiew behauptet, unter den Separatisten seien russische Spezialeinheiten infiltriert. Die Regierung in Moskau hatte indessen gewarnt, die Ukraine stehe vor einem Bürgerkrieg.
In Japan ist des Weiteren die Industrieproduktion im Februar erwartungsgemäß deutlich zurückgegangen. Die Herstellung in der Industrie gab gegenüber Januar um 2,3% nach. Im Vorjahresvergleich betrug das Minus sogar 7%, teilte heute das Wirtschaftsministerium in Tokio mit. Die Kapazitätsauslastung für Februar sank ebenfalls um 2,6% nach einem Anstieg von 5,9% im Vormonat. Die jüngste Aufwertung des Yen hat wieder etwas nachgelassen. Der USD/JPY notierte zuletzt bei 102,21 Yen je Dollar.
Die Börse in Tokio schloss trotzdem mit Riesengewinnen. Der Nikkei Index schnellte um 3,01% in die Höhe, der TOPIX kletterte um 2,68%.
Im Vereinigten Königreich ist im März andererseits die Arbeitslosenrate von 7,1% auf 6,9% gefallen, meldete heute die Statistikbehörde ONS. Liegt somit bereits unter dem von der Bank of England angepeilten Ziel von 7,1%, ab dem sie eine Straffung der ultraexpansiven Geldpolitik in Erwägung ziehen würde. Der Fokus könnte sich auf auch bei der BoE wieder zunehmend nach der jüngsten Schwäche auf die Inflationsdaten konzentrieren.
Alles wartet unterdessen auf die endgültigen Inflationszahlen zur Eurozone. Sollten diese geringer als die vorläufigen Daten ausfallen und sich der Euro in Folge weiter aufwerten, schließt EZB-Chef Mario Draghi die Einführung unkonventioneller Maßnahmen, unter anderem auch Wertpapierkäufe nicht aus. EUR/USD notiert derzeit fester bei 1,3843 Dollar je Euro.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde die Commerzbank Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 2,40%. Weitere Topwerte sind GEA Group und MorphoSys bei Anstiegen von jeweils 6,80% und 13,07%.
Zu den Flops zählen Adidas, Südzucker und Carl Zeiss bei Abschlägen von jeweils 1,02%, 0,57% und 0,19%.
Wichtige Daten werden am Nachmittag aus den USA erwartet. Veröffentlicht werde Zahlen zu den MBA-Hypothekenanträgen, Wohnbaubeginnen und –genehmigungen für März, Industrieproduktion für März, Kapazitätsauslastung für März und das Beige Book erwartet. Im Rahmen der US-Bilanzsaison legen heute Bank of America, American Express, Google und IBM Quartalsergebnisse vor.