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Dt. Banken haben keine Angst vor Stresstest-Ergebnissen

Veröffentlicht am 20.07.2016, 15:54
© Reuters. The skyline of the banking district is pictured in Frankfurt

Frankfurt (Reuters) - Die deutschen Geldhäuser können den Ergebnissen des europaweiten Banken-Stresstests nach Einschätzung des Branchenverbands BdB relativ entspannt entgegensehen.

"Ich erwarte nicht, dass es bei einer deutschen Bank oder bei mehreren deutschen Banken durch die Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse zu tiefgreifenden Verwerfungen kommt", sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Michael Kemmer am Mittwoch in Frankfurt. Kritisch sieht Kemmer, dass die Belastungen für die Institute durch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) bei dem Test nicht stärker berücksichtigt wurden. "Das hätte der Glaubwürdigkeit geholfen."

Die europäische Bankenbehörde EBA und die EZB wollen die Ergebnisse des Stresstests am 29. Juli vorlegen. Veröffentlicht werden dann die Zahlen von 51 europäischen Instituten, davon neun aus Deutschland. Bei dem Test wurde simuliert, wie sich ihre Kapitalquoten in einer Krise entwickeln. Im sogenannten Stress-Szenario wurde auch geprüft, welche Auswirkungen eine Zinserhöhung für Banken hätte. Die Folgen einer langanhaltenden Nullzinspolitik der EZB und von Strafzinsen für Einlagen bei der Notenbank seien dagegen ignoriert worden, sagte Kemmer. "Das ist ein Kritikpunkt, den man vorbringen muss, denn die Banken leiden unter den niedrigen Zinsen."

Laut Kemmer sind einige Banker der Ansicht, die Behörden hätten auf ein Nullzinsszenario verzichtet, weil sie der EZB-Geldpolitik nicht indirekt eine Mitschuld an den Problemen der Geldhäuser geben wollten. Um möglichen Interessenskonflikten vorzubeugen, müsse die Banken-Aufsicht aus der EZB herausgelöst werden, forderte der BdB-Hauptgeschäftsführer. "Langfristig halten wir es für vernünftig, wenn das getrennt wird, um solche Diskussion von vorneherein zu vermeiden."

KEINE ANSTECKUNGSGEFAHR DURCH ITALIENISCHE BANKEN

Beim Stresstest stehen in diesem Jahr vor allem die italienischen Institute im Fokus, die einen Berg fauler Kredite vor sich herschieben und deshalb unter Druck stehen. Kemmer ist zuversichtlich, dass der Mittelmeerstaat die Probleme lösen kann. Staatshilfen für Banken seien gemäß neuer EU-Regeln "nur in eng begrenzten Ausnahmefällen" möglich. "Ob die gegeben sind bei Italien, muss exakt geprüft werden."

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Die deutschen Geldhäuser haben laut Kemmer derzeit ausstehende Forderungen an italienische Banken von 16,5 Milliarden Euro. "Das ist viel Geld - aber im Gesamtkontext der Assets im deutschen Bankensektor ein überschaubarer Betrag", sagte der ehemalige BayernLB-Chef. "Selbst ist einem ganz schlimmen Fall in Italien, den ich nicht erwarte, würde es keine Ansteckungseffekte für die deutschen Banken geben."

SKANDALE - "EIN NICHT GANZ UMASSGEBLICHES RISIKO"

Anders als beim vorangegangenen Test 2014 gibt es dieses Mal keine Mindestkernkapitalquote, die Banken nach dem Stress-Szenario erreichen müssen - sie können somit nicht durchfallen. Die EZB wird die Ergebnisse aber berücksichtigen, wenn sie gegen Jahresende die individuelle Mindestkapitalquote für Banken festlegt. Nach der Veröffentlichung der Stresstest-Ergebnisse wird somit dieses Mal nicht feststehen, ob es Kapitallücken bei den Banken gibt, wie der BdB betonte.

Neu ist beim diesjährigen Test zudem, dass Risiken durch Fremdwährungskredite und durch Fehlverhalten und Strafzahlungen berücksichtigt werden. "Das ist ein nicht ganz unmaßgebliches Risiko, wie wir in den letzten Jahren gelernt haben", sagte Kemmer. Die Aufarbeitung von Skandalen hat alleine die Deutsche Bank seit 2012 mehr als zwölf Milliarden Euro gekostet. Viele Investoren warten auch deshalb gespannt darauf, wie Deutschlands größtes Geldhaus beim Stresstest abschneidet.

Kemmer setzt darauf, dass es nach der Veröffentlichung der Stresstest-Zahlen zu einer "Vertrauensbildung" an den Märkten kommen wird. Nach dem Brexit-Votum sind die Aktien vieler Geldhäuser stark unter Druck geraten. Die Papiere der Deutschen Bank (DE:DBKGn) markierten ein Rekordtief nach dem anderen. "Die fundamentale Situation der Banken hat sich aber nicht so massiv verschlechtert, wie die Kurse eingebrochen sind", sagte Kemmer.

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