Mailand (Reuters) - Die italienische Großbank UniCredit (MI:CRDI) will nach Reuters-Informationen den Käufer für den Vermögensverwalter Pioneer erst nach dem Verfassungsreferendum bestimmen.
Sämtliche Aktionen würden erst nach dem 4. Dezember in Angriff genommen, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen am Montag. Das Geldhaus werde am 13. Dezember seinen neuen Strategieplan vorstellen. Bei einer Ablehnung des Referendums drohe eine politische Instabilität, die die Bemühungen der Bank um neues Kapital überschatten könnte. Die Bank wollte sich nicht dazu äußern. Ministerpräsident Matteo Renzi will im Rahmen der Abstimmung Anfang Dezember die Macht des Senates im Parlament beschneiden.
UniCredit peilt dem Vernehmen nach einen Preis von etwa drei Milliarden Euro für den drittgrößten Vermögensverwalter in Italien an. Die Bank versuchte zuletzt verstärkt, die geschrumpfte Kapitaldecke mit dem Verkauf von Beteiligungen zu stärken. Zu den Bietern für Pioneer zählen nach Informationen von Insidern der Versicherer Assicurazioni Generali (MI:GASI), der französische Vermögensverwalter Amundi und ein Konsortium um die Poste Italiane sowie der französische Versicherer Axa (PA:AXAF).
UniCredit ist Italiens größte Bank und leidet wie viele Rivalen unter der jahrelangen Wirtschaftsflaute im Heimatmarkt. Die Mutter der Münchner HypoVereinsbank hat ein kleineres Kapitalpolster als viele Konkurrenten.