DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Kohlenstoffspezialist SGL Group (ETR:SGL) schnallt laut einem Zeitungsbericht den Gürtel noch enger. Das laufende Sparprogramm soll auf rund 200 Millionen Euro aufgestockt werden, berichtete das "Handelsblatt" (Donnerstag) unter Berufung auf Branchenkreise. Bislang hatte der seit Jahresanfang amtierende Vorstandschef Jürgen Köhler das Sparpaket auf 150 Millionen Euro taxiert. Dieses Ziel sollte im kommenden Jahr erreicht werden. Das MDax-Unternehmen F:MDAX lehnte auf Anfrage von dpa-AFX einen Kommentar ab.
Die bislang angekündigten Einschnitte reichten nicht aus, um SGL auf Kurs zu halten, hieß es in dem Bericht. Köhler wolle die höhere Sparsumme mit der Zahlenvorlage am 7. August bekannt geben. Begründet werde die Aufstockung mit dem schlechten Marktumfeld im Geschäft mit Graphitelektroden.
Die Aktie von SGL legte am Vormittag leicht zu. Branchenexpertin Yasmin Moschitz von der Commerzbank sagte, eine Aufstockung scheine vernünftig, weil das Unternehmen nicht erst auf Rückenwind von den Preisen warten könne - schließlich stünden SGL auch in diesem Jahr Bargeldabflüsse bevor.
Der Kohlenstoffspezialist rüstet in der angestammten Sparte unter anderem die Stahl- und Aluminiumindustrie aus. Die Bauteile verkaufen sich zwar wieder besser, aber zu niedrigen Preisen. Insbesondere Konkurrenz aus China hatte im vergangenen Jahr für einen heftigen Preisverfall gesorgt. Der Umsatz in dem größten Konzernbereich war 2013 um fast ein Fünftel abgerutscht. Die Sparte stand für gut die Hälfte der Erlöse von insgesamt knapp 1,5 Milliarden Euro.mu/rum