Investing.com - In der kommenden Woche werden die Investoren gespannt auf das Statement der Federal Reserve zur Geldpolitik am Mittwoch warten, von dem sie sich neue Orientierungshilfe für die Entwicklung der Zinsen in den nächsten Monaten erwarten.
Ansonsten hofft der Markt zunehmend auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in Japan, wo die Notenbank am Freitag ebenfalls ein Statement machen wird.
Die Händler warten zudem auf Konjunkturdaten aus den USA, Großbritannien und der Europäischen Union zum Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal, die neue Hinweise auf den Zustand der Weltwirtschaft liefern sollten, nachdem im letzten Monat Großbritannien überraschend für einen Austritt aus der EU gestimmt hatte.
Vor der anstehenden Woche hat Investing.com eine Liste der fünf wichtigsten Wirtschaftsereignisse zusammenstellt, die höchstwahrscheinlich die Märkte bewegen werden.
1. Zinsentscheidung der Fed
Von der Federal Reserve wird keine Veränderung der Zinssätze erwartet, wenn sie am Mittwoch um 20:00 MEZ ihre zweitägige Sitzung zur Geldpolitik zum Abschluss bringen wird, da die Notenbanker noch abwarten bis sich die Aufregung nach dem Brexit weiter gelegt hat.
Eine Reihe von besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten hat Spekulationen wieder aufleben lassen, dass die US-Notenbank die Zinsen noch vor Ende des Jahres anheben könnte. Die Zinsfutures preise derzeit eine 16 prozentige Chance auf eine Zinerhöhung bis September ein. Für Dezember liegen die Wetten auf 45%, verglichen mit 20% vor einer Woche und 9% zu Beginn dieses Monats.
2. Geldpolitisches Statement der Bank von Japan
Die erwartete geldpolitische Stellungsnahme der Bank von Japan kommt am Freitag in den Morgenstunden in Asien. Der Zentralbankvorsitzende Haruhiko Kuroda wird danach einePressekonferenz abhalten.
In den zurückliegenden Wochen sind neue Spekulationen aufgekommen, dass die japanische Notenbank ihren Leitzins weiter unter null senken und ihren geldpolitischen Stimulus ausbauen wird, um der heimischen Wirtschaft aus der Deflation zu helfen und mögliche negative Einwirkungen des Brexits abzumildern.
Ein jüngste Umfrage von Reuters hatte gezeigt, dass 85% der Analysten erwarten, dass die Zentralbank am 29. Juli die Zinsen senken wird, während gleichzeitig Ministerpräsident Abe in diesem Monat Steuererleichterungen vorstellen wird.
Die japanischen Zinsen sind schon jetzt negativ und die Bank pumpt jährlich 80 Billionen Yen (750 Milliarden USD) in die Wirtschaft, um die Inflation nach Jahrzehnten der Deflation und Stagnation zu beleben. Dennoch scheinen die Inflationserwartungen wieder zu sinken.
3. US-Wachstumsdaten für das zweite Quartal
In den USA werden am Freitag um 14:30 MEZ vorläufige Zahlen zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal erscheinen. Es wird von einer gesunden Wachstumsrate von auf das Jahr gerechnet 2,6% im Quartal vom April zum Juni ausgegangen, was eine Verbesserung gegenüber den 1,1% im ersten Quartal darstellen würde.
Die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA, einschließlich Juni-Daten von den neubegonnenen Haubauprojekten, den Einzelhandelsumsätzen, dem ISM-Index und der Arbeitslosigkeit sind alle besser als erwartet ausgefallen, was vermuten lässt, dass die Konjunktur im zweiten Quartal wieder Fahrt aufgenommen hat.
4. Vorläufige Daten zum Q2-BIP aus Großbritannien
Das nationale Statistikamt wird am Mittwoch um 10:30 MEZ seine vorläufige Schätzung des britischen Wirtschaftswachstums im zweiten Quartal vorlegen. Die Zahlen werden nach der Brexit-Entscheidung als weniger relevant angesehen.
Es wird erwartet, dass der Report ein Wirtschaftswachstum für die drei Monate zum 30. Juni von 0,5% angeben wird, nachdem es im Vorquartal auf 0,4% gelegen hatte. Dies würde bestätigen, dass die britische Wirtschaft mit einem soliden Wachstum in das EU-Referendum gegangen war.
Es wird mit einer starken Verlangsamung des Wachstums für die zweite Jahreshälfte gerechnet, da die britischen Unternehmen mit den Unwägbarkeiten über die künftige Richtung des Landes nach der Brexit-Abstimmung fertig werden müssen.
5. Eurozonen-BIP vom zweiten Quartal
In der Eurozone kommt am Freitag um 11:00 MEZ die die erste Schätzung zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal heraus. Der Konsensus sagt für den Zeitraum ein Wachstum April-Juni von 0,3% voraus, nachdem es in den vorangegangenen drei Monaten auf 0,6% gelegen hatte.
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