FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Freitag erneut einen Stabilisierungsversuch unternehmen. Am Vortag hatten die Börsen im Handelsverlauf ihren frühen Erholungsversuch abgebrochen und einen neuerlichen Rückschlag verzeichnet. Der X-Dax F:DAX als Indikator für den deutschen Leitindex stand knapp eine Stunde vor Börsenstart 0,16 Prozent höher bei 9821 Punkten. Auf Wochensicht liegt er damit aber bislang knapp zwei Prozent im Minus. Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) gewann seit dem Handelsschluss in Europa 0,28 Prozent .
Die europäischen Börsen dürften ungeachtet der schwachen Tendenz in Asien höher eröffnen, sagte Analyst Joshua Mahony vom Broker Alpari UK. Sie versuchten bei einem leeren Datenkalender einen Teil ihrer bisherigen Wochenverluste abzubauen. Unterstützung kommt laut Händlern insbesondere vom Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (DJI:DJI), der seit dem Xetra-Schluss am Vortag 0,22 Prozent gewann. Bei den für die geopolitischen Sorgen wichtigen Indikatoren Gold und Öl hielten sich die Preise allerdings auf ihrem erhöhten Niveau. Kurz vor dem Wochenschluss dürfte das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen dann nochmals Impulse geben.
ADIDAS VON GUTEN NIKE-ZAHLEN UNTERSTÜTZT
Vorbörslicher Spitzenwert im Dax waren Adidas-Aktien(ETR:ADS) mit einem Plus von mehr als einem Prozent bei Lang & Schwarz (L&S). Händler verwiesen auf gute Zahlen von Nike F:NKE, die positiv auf den deutschen Branchenprimus ausstrahlten. Der größte amerikanische Sportartikelhersteller hat im vierten Geschäftsquartal bessere Geschäfte vermeldet und die Erwartungen der Branchenexperten übertroffen. Die Aktie stieg nachbörslich um mehr als zwei Prozent. Vor allem die Verkäufe in manchen Schwellenländern sowie in West- und Osteuropa legten zu. "Die Zahlen sind besser als erwartet ausgefallen und zusammen mit der guten Auftragslage sollte das positiv auch auf die deutschen Sportartikelhersteller wirken", sagte ein Händler.
Chemiewerte wie BASF (ETR:BAS), Bayer (ETR:BAYN) und Lanxess (ETR:LXS) reagierten im vorbörslichen Geschäft dagegen negativ auf die Gewinnwarnung von DuPont F:DD. Bei L&S gaben alle drei Werte um etwa ein halbes Prozent nach. Der US-Chemiekonzern hatte am Vorabend seinen Gewinnausblick gesenkt. Als Grund nannte DuPont ein schwaches Geschäft mit den Landwirten. Das wirke negativ auf die deutschen Konkurrenten, kommentierte ein Händler. Er nannte auch K+S (ETR:SDF) und KWS Saat (ETR:KWS) als mögliche Leidtragende.