STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Euro tendiert fester - DAX im Abwärtssog unter Vorjahrestief
Gerüchte um Krisentreffen der Ölproduzenten
Unter dem Druck des monatelangen Ölpreisverfalls sind einem Bericht aus dem Iran zufolge mehrere Rohölproduzenten zu einem Krisentreffen bereit. Darunter seien sowohl Opec-Länder als auch Staaten, die dem Kartell nicht angehören. Dies sei inzwischen auch vom venezolanischen Ölminister Eulogio del Pino bestätigt worden. Nun diskutieren Anleger darüber, ob es zu einer Drosselung der Förderquoten kommen könnte. Die Ölpreise zeigten sich zu Beginn des Tages etwas fester, gaben am Nachmittag aber wieder nach.
Die enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA hatten bereits gestern den US-Dollar geschwächt. Der Euro legte entsprechend deutlich zu und notierte am heutigen Nachmittag oberhalb der Marke von 1,12 US-Dollar.
Nun warten die Börsianer mit großer Spannung auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung, welcher am Freitag, um 14:30 Uhr, veröffentlicht wird.
Die große Unruhe und Nervosität an den Finanzmärkten drückte heute auch den DAX stark nach unten. Das deutsche Börsenbarometer rutschte am Nachmittag auch unter den Tiefststand des Vorjahres sowie den niedrigsten Stand dieses Jahres. Dabei wurde das deutsche Börsenbarometer zeitweise bei 9.270 Punkten gemessen.
Die Münchener Rück konnte dem Preisdruck in der Branche widerstehen. Der Nettogewinn sank im angelaufenen Geschäftsjahr nur leicht auf 3,1 Milliarden Euro. Im Jahr zuvor wurden 3,2 Milliarden Euro eingefahren. Der weltweite Branchenführer profitierte von geringeren Großschäden sowie weitgehend ausgebliebenen Naturkatastrophen. Die Dividende soll um 50 Cent auf 8,25 Euro je Aktie steigen. Das Papier notierte am frühen Nachmittag bei 174,85 Euro mit 3,5 Prozent im Plus.
Die Daimler-Aktie verlor dagegen 5,3 Prozent an Wert. Der operative Gewinn war im vergangenen Jahr um starke 36 Prozent auf 13,8 Milliarden Euro gewachsen. Die Dividende soll von 2,45 Euro im Vorjahr auf 3,25 Euro für das Geschäftsjahr 2015 angehoben werden. Allerdings zeigt sich der Vorstand beim Ausblick auf das laufende Jahr vorsichtig. Hier soll der operative Gewinn um 2,5 bis 10 Prozent wachsen. Ein Grund für die Zurückhaltung ist der inzwischen größte Einzelmarkt für Daimlers Pkw-Geschäft in China. Dank neuer Modelle erzielte man im Vorjahr ein Absatzplus von 41 Prozent. In diesem Jahr werde das Wachstum aber wohl moderater ausfallen.
Euwax Sentiment
Nachdem das Anlegerverhalten heute lange recht ausgeglichen war, zog der Euwax-Sentiment-Index am frühen Nachmittag auf plus dreißig Punkte nach oben. In dieser Phase war der DAX zuvor unter die 9.300er Marke gerutscht. Die Mehrheit der kurzfristig orientierten Derivateanleger erwartet aber offenbar eine baldige Erholung des deutschen Leitindex.
Trends im Handel
An der Euwax waren heute Knock-out-Puts auf den Dow-Jones-Index gesucht.
Zudem wurden heute antizyklisch Knock-out-Calls auf die Daimler-Aktie verstärkt gekauft. Auf der anderen Seite hatten Anleger bereits in den vergangenen Handelstagen immer wieder Positionen in Call-Optionsscheinen auf Daimler aufgebaut, die vor allem heute an Wert verloren. Deshalb waren hier eher Verlustbegrenzungen zu beobachten.
Auch bei Knock-out-Calls auf die Vorzugsaktie von Volkswagen zogen viele Anleger erst einmal die Reißleine.
Bei Put-Optionsscheinen auf Continental kam es zu Gewinnmitnahmen.
Gleiches gilt für den Handel mit Calls auf Silber, die erst gestern gekauft worden waren.
Börse Stuttgart TV
Bereits bei seinen beiden jüngsten Besuchen Mitte November und Dezember war Tobias Kramer erkennbar skeptisch für die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt. Seitdem hat der DAX mehr als 1.000 Punkte verloren. Ist die Korrektur damit beendet oder auf welchem Niveau wäre der DAX fair bewertet? Einschätzungen des Herausgebers von Der Zertifikateberater im Interview bei Börse Stuttgart TV.