Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die Sie an den Finanzmärkten am Mittwoch, den 9. Mai wissen müssen:
1) Ölpreise geben Gas
Die Ölpreise stiegen um 3% und erreichten den höchsten Stand seit drei Jahren, nachdem US-Präsident Donald Trump ein internationales Atomabkommen mit dem Iran aufkündigte, was das Risiko eines Konflikts im Nahen Osten erhöhte und Unsicherheit über die weltweite Ölversorgung auslöste.
Die Terminkontrakte der Nordseesorte Brent erreichten mit 77,20 USD pro Barrel ihren höchsten Stand seit November 2014. Zuletzt stieg Brent um 2,11 USD oder 2,8% auf 76,95 USD.
Unterdessen stiegen im New Yorker Handel die WTI Rohöl Futures um 2,00 USD oder 2,9% auf 71,06 USD pro Barrel. Zuvor kletterten die Futures noch auf 71,17 USD - den höchsten Stand seit Ende 2014.
In einer Fernsehansprache am Dienstag sagte Trump, die Vereinigten Staaten würden sich aus einem internationalen Abkommen von 2015 zurückziehen, das darauf abzielt, Teheran die Fähigkeit zu verweigern, Atomwaffen zu bauen, und auch "das höchste Niveau an Wirtschaftssanktionen" gegen den Iran zu verhängen.
Einige Analysten haben gesagt, dass die Wiedereinführung von Sanktionen zu einer Verschärfung der weltweiten Ölversorgung führen könnte, da sie es dem Iran erschweren, Öl zu exportieren.
Der Iran, ein bedeutender Ölproduzent im Nahen Osten und Mitglied der Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC), nahm seine Rolle als wichtiger Ölexporteur im Januar 2016 wieder auf, als die internationalen Sanktionen gegen Teheran im Gegenzug für Beschränkungen des iranischen Atomprogramms aufgehoben wurden.
2) Rohöllagerdaten der US-Energiebehörde EIA im Fokus
Neben dem Iran blicken die Ölmarktbeobachter auf neue wöchentliche Daten über die kommerziellen Rohöllagerbestände in den USA, um die Stärke der Nachfrage beim größten Ölverbraucher der Welt und den weiteren Anstieg des Produktionsniveaus abzuschätzen.
Die US Energy Information Administration wird ihren offiziellen wöchentlichen Bericht für die Woche zum 4. Mai um 10:30 Uhr ET (1430GMT) veröffentlichen, . Volkswirte rechnen mit einem Rückgang der Lagerbestände um 719.000 Barrel.
Analysten prognostizieren auch einen Rückgang von 450.000 Barrel für Benzinvorräte, während die Bestände der Destillate um 1,3 Millionen Barrel sinken dürften.
Nachdem die Märkte am Dienstag geschlossen waren, berichtete das American Petroleum Institute, dass die US-Öllagerbestände in der vergangenen Woche um fast 1,9 Millionen Barrel gesunken sind. Auch die API-Daten zeigten einen Rückgang der Benzinvorräte um rund 2,1 Millionen Barrel, während die Bestände an Destillaten um 6,7 Millionen Barrel zurückgingen.
Zwischen den API-Schätzungen und den offiziellen Zahlen der EIA gibt es oft starke Abweichungen.
3) US-Futures signalisieren freundlichen Start in den Mittwoch
Die Futures von US-Aktien signalisieren einen freundlichen Start in den neuen Handelstag, da die Investoren weiterhin die Auswirkungen des Weggangs von Präsident Donald Trump aus dem iranischen Atomdeal einschätzten.
Die Blue-Chip Dow Futures stiegen um 135 Punkte oder etwa 0,6%, die S&P 500 Futures um 13 Punkte oder etwa 0,5%, während die tech-lastigen Nasdaq 100 Futures einen Zuwachs von 26 Punkten oder etwa 0,4% anzeigten.
Ihre Quartalszahlen werden am Mittwoch unter anderem Twenty-First Century Fox (NASDAQ:FOX), Mylan (NASDAQ:), Groupon (NASDAQ:GRPN), Office Depot (NASDAQ:ODP), Roku (NASDAQ:ROKU) und IAC/InterActive (NASDAQ:IAC) melden.
Anderswo in Europa waren die wichtigsten Börsen des Kontinents etwas höher, unterstützt durch die Stärke der Energieaktien.
Früher, in Asien, schlossen die Märkte in der Region gemischt, nachdem sie über Nacht von der Wall Street geführt wurden.
4) Dollar-Rallye rollt weiter und die Renditen steigen wieder über 3%
Der Dollar erholte sich weiter gegenüber einem Währungskorb und erreichte ein weiteres Hoch im Jahr 2018, unterstützt durch steigende US-Anleiherenditen.
Der US-Dollar-Index, der die Stärke des Dollar gegenüber einem handelsgewichtetem Korb von sechs Hauptwährungen misst, stieg zu einem Höchststand von 93,26 an den höchsten Punkt seit dem 19. Dezember. Zuletzt lag sie bei 93,01, was einem Anstieg von rund 0,1% entspricht.
Unterdessen stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen über die psychologisch wichtige 3%-Schwelle und erreichte 3,014%, den höchsten Stand seit zwei Wochen.
Die jüngste Aufschwung des Dollars und der Renditen kam, als sich die Inflationsaussichten verstärkten und die Erwartungen der US-Notenbank in diesem Jahr noch weiter stiegen.
5) US-Verbraucher- und Erzeugerpreise im Fokus.
Heute stehen einige wichtige Wirtschaftsdaten im Wirtschaftskalender, die zu Kursbewegung führen könnten. Das Handelsministerium wird die Preise der US-Erzeuger um 14:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit veröffentlichen.
Marktanalysten erwarten, dass sich die Erzeugerpreise von 0,3 % im März auf 0,2 % erhöhen werden, während der Kern-PPI von 0,3 % im Vormonat auf 0,2 % zurückgehen wird.
Die Verbraucherpreise werden am Donnerstag veröffentlicht.
Steigende Inflationszahlen würden bedeuten, dass die US-Notenbank Fed, womöglich die Zinsen schneller anheben wird als man bisher erwartet.