Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) macht Tempo bei ihren umstrittenen Anleihenkäufen.
In der Woche bis zum 27. Mai nahmen die Euro-Wächter Staatspapiere im Umfang von 19,3 Milliarden Euro in ihre Bücher, wie die Notenbank am Montag mitteilte. In der Woche zuvor waren es 16,92 Milliarden Euro. Damit erwarben die Währungshüter bislang Titel der Euro-Länder im Volumen von 799,43 Milliarden Euro. Insgesamt sind bis Ende März 2017 Käufe im Volumen von 1,74 Billionen Euro geplant, was Pfandbriefe, Hypotheken-Titel und Regional-Anleihen einschließt. Die Währungshüter hatten den Umfang ihrer monatlichen Käufe unlängst auf rund 80 Milliarden Euro aufgestockt.
Damit will die EZB dafür sorgen, dass die Anleihezinsen am Markt sinken, wodurch die Titel für Banken als Investment an Attraktivität verlieren. Stattdessen sollen sie mehr Kredite an Firmen und Haushalte ausreichen, was der Konjunktur zugute käme. Durch niedrige Zinsen wird zudem die Finanzierung für Unternehmen günstiger. Letztendlich soll auf diesem Weg auch die Inflation nach oben getrieben werden, die aktuell aus Sicht der EZB viel zu niedrig liegt. Im April waren die Preise sogar um 0,2 Prozent gesunken[nZRNBDQL01. Die EZB strebt aber eine Teuerung von knapp zwei Prozent als optimalen Wert für die Wirtschaft an.