Washington (Reuters) - Die US-Notenbank Fed will bei anhaltend guten Konjunkturaussichten die Zinszügel bald wieder anziehen.
Dies geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung von Anfang Mai hervor. Demnach sind sich die meisten Währungshüter einig, dass ein solcher Schritt auf dem Weg zu einer weniger konjunkturstimulierenden Geldpolitik bald erforderlich sein dürfte. Die Notenbank hatte die Zinsen zuletzt im März angehoben - auf die Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. An den Märkten rechnen die Investoren fest damit, dass es auf der Sitzung am 12. und 13. Juni zu einer weiteren Erhöhung kommen wird.
Danach gilt es jedoch noch als offen, ob ein Schritt oder gar zwei Schritte nach oben im Laufe des Jahres folgen werden. Sowohl drei als auch vier Zinserhöhungen im Jahr 2018 wären in Einklang mit dem von der Fed eingeschlagenen Kurs einer "graduellen Zinsnormalisierung", sagte die Präsidentin des Fed-Ablegers von Cleveland, Loretta Mester, der "Börsen-Zeitung". Alles drehe sich darum, die Wirtschaft auf einem nachhaltigen Wachstumskurs zu halten.
Diese läuft mittlerweile so gut, dass in der Fed der Ruf nach einer Veränderung der geldpolitischen Ausrichtung laut wird. Wie aus den Protokollen hervorgeht, dringen einige Führungsmitglieder darauf, den als Orientierungshilfe für die Märkte geltenden Fed-Ausblick zu verändern. Ihrer Meinung nach könnte es bald angebracht sein, die geldpolitische Haltung nicht mehr als "konjunkturfördernd" zu bezeichnen - so wie es die US-Notenbank seit Jahren tut.