Die belgische Zentralregierung und Vertreter der Regionen haben ihre in der Nacht unterbrochenen Verhandlungen über das europäisch-kanadische Handelsabkommen Ceta wieder aufgenommen. Die Gesprächsteilnehmer trafen um 08.00 Uhr bei Ministerpräsident Charles Michel ein, wie ein AFP-Journalist beobachtete. Nach belgischen Regierungsangaben nimmt auch ein Vertreter der EU-Kommission teil.
In der Nacht hatten die Unterhändler ihre Gespräche unterbrochen, nachdem in rund sechs Stunden keine Einigung gelang. Der gegen Ceta positionierte Regierungschef der Region Wallonie, Paul Magnette, sagte am Mittwochmorgen, es habe gute Fortschritte gegeben. Zwei Themen seien aber noch offen.
Allerdings läuft die Zeit, denn bislang ist geplant, dass Ceta am Donnerstag auf dem EU-Kanada-Gipfel in Brüssel unterzeichnet wird. Dazu muss das Handelsabkommen von allen EU-Mitgliedsländern angenommen werden. So lange Belgien nicht zustimmt, kann die EU nicht unterschreiben. Die belgische Zentralregierung wiederum kann nicht zustimmen, weil sich die Wallonie, die Hauptstadtregion Brüssel und die französischsprachige Gemeinschaft gegen Ceta stellen.