Brüssel (Reuters) - Europas oberste Bankenabwicklerin, Elke König, bleibt für fünf weitere Jahre im Amt.
Die Regierungen der EU-Länder segneten die Entscheidung am Montag ab, nachdem die EU-Kommission und das EU-Parlament den Schritt unterstützt hatten. König war bis Ende 2014 Präsidentin der deutschen Finanzaufsicht BaFin und leitet die EU-Behörde zur Abwicklung maroder Banken, den Single Resolution Board (SRB), seit deren Errichtung Anfang 2015. Ihre zweite Amtszeit läuft Ende 2022 ab. Zu den Aufgaben des SRB gehört im Falle einer Schieflage eines Instituts auch dessen geordnete Abwicklung.
Unter Königs Aufsicht wurde dieses Jahr erstmals eine Bank nach den neuen EU-Vorschriften ganz auf Kosten der Eigentümer und Gläubiger abgewickelt. Dabei ging es um die spanische Banco Popular (MC:POP). Ihre Reste wurden an die Großbank Santander verkauft. Das beschloss das SRB im Juni.
Zwei Wochen nach dieser Entscheidung musste sich die Behörde mit der Schieflage der zwei kleineren italienischen Geldhäuser Banca Popolare di Vicenza und Veneto Banca beschäftigen. Das SRB entschied damals nicht einzugreifen, da von einem Kollaps der beiden keine Gefahr für die Finanzstabilität der Euro-Zone ausgehen würde. Damit war es der italienischen Regierung möglich, sich einzuschalten und den zwei Banken staatliche Hilfe zu lascheren Konditionen zukommen zu lassen als bei einer Rettung durch das SRB.