Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

Zeit des Zauderns vorbei: Europas Firmen sind wieder im Übernahmefieber

Veröffentlicht am 04.04.2014, 09:41
Aktualisiert 04.04.2014, 09:42

LONDON (dpa-AFX) - In Westeuropa macht sich nach Jahren der Zurückhaltung bei Großübernahmen wieder Goldgräberstimmung breit. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Bloomberg wurden in den ersten drei Monaten des Jahres Akquisitionen im Gesamtwert von 149 Milliarden US-Dollar (108 Mrd Euro) aus dieser Region angekündigt. Dies entspricht einem Plus von fast 60 Prozent zum Vorjahr. Nordamerika oder Asien mit 18 beziehungsweise 41 Prozent Wachstum können da im Vergleich nicht mithalten.

Der wirtschaftliche Aufwärtstrend in Europa lässt Unternehmer wie Investoren wieder optimistischer in die Zukunft blicken. "Aktionäre verlangen zunehmend nach Transaktionen", hat Hernan Christerna, Co-Chef für Übernahmen und Fusionen bei JP Morgan in London, beobachtet. Erfolgsversprechende Akquisitionen würden deshalb auch mit steigenden Aktienkursen honoriert.

Besonders schnell dreht sich das Übernahmekarussell derzeit in den Bereichen Telekommunikation, Medien und Technologie (TMT). Jüngstes Beispiel ist der bevorstehende milliardenschwere Verkauf der Vivendi (FSE:VVU) (PSE:PVIV)-Mobilfunktochter SFR. Mit Bouygues (PSE:PEN) (FSE:BYG) und dem Numericable-Großaktionär Altice buhlen gleich zwei Schwergewichte um den zweitgrößten Mobilfunkanbieter Frankreichs. Welcher der beiden am Ende das Rennen machen wird, ist noch offen. Für Branchenexperten ist das Gerangel aber ein weiteres Indiz, das die Konsolidierungswelle in dem Sektor noch voll im Gange ist.

Mal geht es um unternehmerische Größe, mal um das Vordringen in neue Geschäftsfelder. Will der Verbraucher TV, Telefonie und Internet zu jeder Zeit und überall, dann muss die Branche liefern. Aus dieser Überlegung heraus offerierte im Februar der britische Mobilfunkriese Vodafone (FSE:VOD) (ISE:VOD) mehr als 7 Milliarden Euro für den spanischen Kabelnetzbetreiber Ono, einem der letzten verbliebenen unabhängigen Kabelnetzbetreiber in Europa. Die Übernahme des deutschen Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland (ETR:KD8) hatte der Konzern da noch nicht mal ein halbes Jahr zuvor unter Dach und Fach gebracht.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Der bislang größte Deal in diesem Jahr fand allerdings nicht in Europa, sondern in den USA statt. Der Kabelfernseh-Anbieter Comcast (ETR:CTP) NAS:CMCSK will sich für mehr als 45 Milliarden Dollar den Konkurrenten Time Warner NYS:TWX Cable einverleiben, um seine Marktposition im amerikanischen Fernsehmarkt zu festigen. Insgesamt kamen aus dem TMT-Sektor laut Bloomberg in den ersten drei Monaten des Jahres weltweit Übernahmen in Höhe von 174 Milliarden Dollar, wohl auch weil neben dem Konsolidierungsdruck die Barreserven der Technologiebranche hoch sind, wie Adrian Mee von der Bank of America bemerkte.

Aber auch bei Konsumgüterunternehmen gebe es wieder verstärkte Zukäufe, findet Gregg Lemkau von Goldman Sachs. So kündigte die japanische Suntory Holdings im Januar beispielsweise die Übernahme des Herstellers von Maker's Mark-Whiskey, Beam Inc, an. Im März erklärte die Supermarktkette Albertsons den Rivalen Safeway NYS:SWY (FSE:SWY) kaufen zu wollen.

Branchenübergreifend gab es im ersten Quartal Übernahme-Ankündigungen im Wert von 637 Milliarden Dollar. Den Berechnungen von Bloomberg zufolge ist das der beste Jahresstart seit 2007. Damit die M&A-Maschine weiter läuft, müssten aber auch die konjunkturellen Sorgen dauerhaft in den Hintergrund rücken, sagte Mark Warham von Barclays. Auch das Jahr 2013 habe gut angefangen mit großen Übernahmen wie der von Dell (FSE:DLCA) (NAS:DELL) durch Gründer Michael Dell oder H.J. Heinz (NYS:HNZ) (FSE:HJH) durch die Warren-Buffett-Holding Berkshire Hathaway (FSE:BRY).

Dann sei es im weiteren Verlauf wieder ruhiger geworden. Wegen der Schuldenkrise in Europa, dem Regierungswechsel in China und dem Haushaltsstreit in den USA habe bei den Akteuren die Vorsicht die Oberhand gewonnen. Dieses Jahr könnte es anders laufen, glaubt Lemkau von Goldman Sachs. Es sehe derzeit wirklich so aus, als ob Investoren eher nach Gründen für als gegen einen Deal suchten.tb

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.