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Börse Frankfurt-News: Wieder neue Rekorde (Anleihen)

Veröffentlicht am 16.01.2015, 16:28
Aktualisiert 16.01.2015, 17:38
© Reuters.  Börse Frankfurt-News: Wieder neue Rekorde (Anleihen)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 16. Januar 2015. Wegfall des Franken-Mindestkurses, grünes Licht vom EU-Gerichtshof zu Anleihekäufen, kollabierende Rohstoffpreise - die Märkte kommen nicht zur Ruhe.

Und es geht noch höher: Nach der völlig überraschenden Entscheidung der Schweizerischen Notenbank (SNB) am gestrigen Donnerstag, den 2011 festgelegten Mindestkurs des Franken gegenüber dem Euro aufzugeben, kletterte der Euro-Bund-Future auf ein neues Rekordhoch von 157,70 Prozent, am heutigen Freitagmittag waren es zwischenzeitlich sogar 157,97 Punkte. "Vermutlich will die SNB die Geldpolitik der EZB nicht weiter nachvollziehen", mutmaßt Arne Hellwig von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. Wegen der hohen Nervosität und der extremem Volatilität der Märkte hätten Anleger jedenfalls lieber auf qualitativ hochwertige Staatsanleihen gesetzt.

Der im September vergangenen Jahres einsetzende Aufwärtstrend beim Euro-Bund-Future hat sich damit auch im neuen Jahr fortgesetzt, Ende 2014 lag der Indikator für die langfristigen Zinserwartungen noch bei 155,80 Punkten. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel zwischenzeitlich auf 0,45 Prozent, am Freitag sind es 0,46 Prozent. "Es war eine wilde Woche", kommentiert Arthur Brunner von der ICF Bank. Der Bund habe eine neue zehnjährige Anleihe zu einem Kupon von nur 0,5 Prozent (WKN 110237) platzieren können, bei der letzten Emission war es noch 1 Prozent. "Die Nachfrage war gut."

Viele Bewegung bei Franken-Anleihen

Der Zeitpunkt der Franken-Freigabe war nach Ansicht von Analysten und Händlern nicht zufällig gewählt, die Notenbank habe damit der EZB zuvorkommen wollen, die bereits am kommenden Donnerstag ein Ankaufprogramm für Staatsanleihen bekannt geben könnte. Ein solches würde den Euro, der mittlerweile nur noch 1,16 US-Dollar wert ist, voraussichtlich noch weiter unter Druck setzen, die Schweizerische Notenbank hätte noch mehr Euro aufkaufen müssen, um denWechselkurs zu halten.

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Der Handel mit auf Schweizer Franken lautenden Anleihen wurde aufgrund heftiger Bewegungen zwischenzeitlich ausgesetzt. "Viele machten Kasse, es wurde aber auch gekauft", meldet Brunner und nennt als Beispiel eine bis 2016 laufende Staatsanleihe der Schweiz (WKN A0GGG2).

Alle rechnen mit Staatsanleihekäufen

Entgegen kommt der EZB, dass der Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof in dieser Woche das erste Anleihekaufprogramm der EZB während der Finanzkrise für grundsätzlich rechtmäßig erklärt hat. "Für den Präsidenten der EZB hätte das Resümee kaum besser ausfallen können", urteilt Klaus Stopp von der Baader Bank. "Das bedeutet freie Bahn für zukünftige Anleihekäufe", meint Brunner. Alles deute darauf hin, dass am kommenden Donnerstag Staatsanleihekäufe im großen Stil angekündigt würden.

Auch die Zinsen in den anderen Euroländern gingen in dieser Woche weiter zurück. "Genährt wurde diese Nachfrage in erster Linie durch den Ölpreis, der in den letzten Tagen wie ein Stein gefallen ist und auf diese Weise die Erwartung weiter sinkender Konsumentenpreise erhöht hat", bemerkt die HSH Nordbank.

Warten auf die Griechenland-Wahlen

Am Sonntag der kommenden Woche stehen zudem Wahlen in Griechenland an. "Mittlerweile scheint der voraussichtliche Wahlgewinner Alexis Tsipras seine Rhetorik etwas abzumildern", erklärt die HSH Nordbank. Es werde wohl zu neuen Verhandlungen über die Schulden kommen, "einen einseitig deklarierten Schuldenschnitt erwarten wir aber nicht." Anleger wollen von Griechenland-Anleihen unterdessen nichts mehr wissen. "Bei uns wird nur verkauft", berichtet Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsgesellschaft.

Schockstarre nach dem Tohuwabohu

Viele Investoren im Anleihebereich reagierten auf das gestrige Chaos eher konsterniert. "Anleger verfielen in eine Schockstarre, es war plötzlich gar nichts mehr los", schildert Daniel die Lage. Er meldet Käufe in einem Papier der Württembergischen Lebensversicherung (WKN A11QFG).

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Wie Arne Hellwig meldet, hat der neue Eigentümer der Depfa Bank, FMS Wertmanagement, einen Tender für die drei ausstehenden Hybridanleihen der Depfa angekündigt. Es sei vorgesehen, die Anleihen zu 58,4509 Prozent (WKN A0E5U8) und 60,4509 Prozent (WKN A0LPRW, 916788) zurückzukaufen. "Bereits im Vorfeld hat die FMS eine hohe Zustimmungsrate bei institutionellen Investoren erreichen können." Die Papiere seien am Donnerstag vom Handel ausgesetzt worden, heute aber wieder handelbar.

Flut an neuen Papieren

Der Primärmarkt ist nach der Weihnachtspause wieder in Gang gekommen. Im Bereich der Staatsanleihen gab es von Portugal, Spanien und Italien neue Papiere, die alle gut ankamen, wie Brunner feststellt. Auf rege Nachfrage sei auch eine bis 2027 laufende Anleihe der Slowakei (WKN A1ZUZV) mit Kupon von 1,375 Prozent gestoßen.

Emittiert wurden auch viele neue Unternehmensanleihen. "Die Autokonzerne geben Gas", bemerkt Stopp. Etwa emittierte Volkswagen zwei Anleihen. Die erste (WKN A1ZUTN) bietet einen Kupon von 0,875 Prozent und läuft bis 2023, die zweite (WKN A1ZUTM), endfällig 2030, 1,625 Prozent. Auch von BMW gibt es zwei neue Bonds, beim ersten (WKN A1ZUTX), endfällig 2020, liegt der Kupon bei 0,5 Prozent, beim zweiten (WKN A1ZUTY), 2025 fälligen, bei 1 Prozent. "Alle vier Gattungen wurden nicht zuletzt im Hinblick auf eine erhoffte Nachfrage seitens der Privatanleger mit einer Mindeststückelung von nominal 1.000 Euro begeben", erläutert Stopp. Der Händler berichtet außerdem von einer neuen Anleihe des Essener Spezialchemieunternehmens Evonik (WKN A14J1H), die bis 2023 läuft und mit 1 Prozent verzinst wird. Die Mindestanlagesumme liegt hier ebenfalls bei 1.000 Euro.

Von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

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© 16. Januar 2015

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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