Investing.com - Der Euro lag am Dienstag gegenüber dem US-Dollar und dem Yen um nahezu 1% im Minus, da das Ringen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern über die Schuldenrestrukturierung sich fortsetzt.
Der EUR/USD Kurs erreichte mit 1,0714 seinen schwächsten Stand seit dem 20. März und lag nach einem Verlust von 1,02% auf 1,0722.
Der Rückgang des Euros setzte ein, nachdem Griechenland am Montag nicht zu einer Übereinkunft mit seinen Gläubigern über ein Programm von Wirtschaftsreformen gelangt ist. Athen wird im kommenden Monat das Geld ausgehen, es sei denn, es kann rechtzeitig einen Kompromiss mit seinen Kreditgebern erreichen, um an Mittel aus dem Rettungspaket zu gelangen.
Der Euro blieb auf seinen Verlusten sitzen, nachdem vorläufige Daten gezeigt hatten, dass die Verbraucherpreise in der Eurozone im März wieder gefallen sind, allerdings langsamer als im Vormonat, was darauf hindeutet, dass die Deflation ihren Tiefstpunkt überschritten hat.
Wie Eurostat berichtete sind die Verbraucherpreise im Jahresvergleich im März um 0,1% gefallen, was im Rahmen der Erwartungen lag. Im Februar waren sie noch im 0,3% zurückgegangen.
Fallende Energiepreise haben die Inflation weiter gedrückt, während der Dienstleistungssektor und die Lebensmittelkosten Preissteigerungen verzeichneten.
Die Kerninflation, die volatile Kosten wie Lebensmittel und Energie ausnimmt, stieg im Jahresvergleich um 0,6% an, nach einem Rückgang von den 0,7% im Februar.
Die Gemeinschaftswährung steht unter schwerem Verkaufsdruck, seit die Europäische Zentralbank ihr billionenschweres Konjunkturprogramm am Anfang des Monats gestartet hat, um die Inflation zurück auf ihr Ziel von nahe aber unter 2% zu bringen.
Einem anderen Report nach ist die Arbeitslosenquote des Euroraums im Februar auf 11,3% gesunken, nach 11,4% im Januar. Es handelt sich um die niedrigste Arbeitslosenquote seit Mai 2012.
Die Nachfrage nach dem Dollar bleibt stark, während die Investoren auf den am Freitag erscheinenden US-Arbeitsmarktbericht für Februar warten, um weitere Anzeichen auf die Richtung der Geldpolitik zu bekommen.
Der Kurs der amerikanischen Währung wurde in diesem Jahr von Erwartungen auf höhere Zinsen nach oben getrieben. Die Rally ist aber zum Stillstand gekommen, nachdem das Statement der Federal Reserve vom 18. März angedeutet hatte, dass die Bank die Zinsen möglicherweise langsamer als von den Märkten vermutet, anheben könnte.
Ende letzter Woche sagte die Vorsitzende der Fed Janet Yellen, dass es gute Gründe für eine Zinsanhebung in diesem Jahr gäbe, fügte aber hinzu, dass der abnehmende Inflationsdruck die Bank zu Verzögerungen zwingen könnte. Die Fed-Chefin sagte, dass die Straffung der Geldpolitik "sich beschleunigen, sich verlangsamen, eine Pause oder sogar den Rückwärtsgang einlegen könnte", abhängig davon, wie sich die Wirtschaft entwickelt.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, stieg um 0,66% auf ein Zweiwochenhoch von 98,95 an.
Ansonsten lag der EUR/JPY Kurs mit einem Tagesverlust vo 1,07% auf 128,72, während der EUR/GBP Kurs 0,8% verloren hat und zu 0,7257 gehandelt wurde.
In Großbritannien haben Zahlen vom Dienstag gezeigt, dass die britische Wirtschaft im vierten Quartal mit 0,6% Wachstum die vorläufige Schätzung von 0,5% geschlagen hat. Die Jahresrate des Wirtschaftswachstums wurde ebenfalls von einer vorläufigen Schätzung von 2,6% auf 2,8% nach oben korrigiert.
Ein anderer Report zeigte, dass sich Großbritanniens Zahlungsbilanzdefizit um letzten Quartal 2014 verringert hat, aber für das gesamte Jahr mit 5,5% des BIP auf ein Rekordniveau gestiegen ist.